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Schule ist Heimat

 Tief gräbt sich die Baggerschaufel in den gefrorenen Boden. Für den Abtransport der feuchten, schweren Erde stehen drei große Kippsattelzüge auf dem Gelände der Europäischen Schule Rhein-Main (ERSM) bereit (der BVA berichtete bereits exklusiv). Auf dem westlichen Bereich des Schulgeländes, unterhalb des Wohngebiets Lupinenweg an der Theodor-Heuss-Straße, haben die Erdarbeiten für den Bau der mit fünf Millionen Euro Baukosten veranschlagten Vierfeld-Sporthalle begonnen.

Bad Vilbel. Die neue Sporthalle soll den Schülern bereits am Jahresende für den Sportunterricht zur Verfügung stehen. Schuldirektor Tom Zijlstra und Co-Direktorin Gitta Lotz informierten bei der Übergabe der Baugenehmigung im Beisein des Wetterauer Landrates Joachim Arnold (SPD), dass der Sportunterricht an den Europäischen Schulen traditionell getrennt nach Geschlechtern stattfindet. Abends und am Wochenende soll, die mit 66 mal 28 Meter größte Sporthalle auch der Stadt, speziell dem SV Fun-Ball-Verein Dortelweil offenstehen. Der ist mit über 4000 Mitgliedern der größte Sportverein des Wetteraukreises.

Die Verhandlungen der des Bauherrn (es ist der Eigenbetrieb Immobilien der Stadtwerke Bad Vilbel) mit dem Verein sind in die letzte Runde gegangen. Auf den SV Fun-Ball kommen nur die Kosten für die Mehrnutzung (Strom, Wasser, Kanal, Heizkosten) zu. Damit der Zeitplan für das Projekt eingehalten wird, ist eine gute und enge Zusammenarbeit des Bauherrn mit den Behörden Voraussetzung erklärte Klaus Minkel: „Ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Wetteraukreis würde hier kein Stein auf dem anderen stehen“, sagte Minkel mit Blick auf den Landrat.

Landrat Joachim Arnold brachte bei seinem fünften Besuch in der ESRM, Schulleiter Zijlstra die Baugenehmigung mit: „Dies ist wieder ein wichtiger Moment in der Geschichte unserer Schule“, freute er sich. „Zu jeder ordentlichen Schule gehört auch eine ordentliche Sporthalle“, sagte Arnold. Die Kernidee der Schule beinhalte die Sicherung des Friedens, indem sie Menschen aller Nationen zusammenbringe, weshalb der Wetteraukreis den Bau, der von Anfang an geplanten Turnhalle, voll unterstütze. „Ihre Anmeldungen zeigen, dass die ESRM ein Erfolgsprojekt ist“, freute sich Arnold und fügte hinzu: „Schule gehört zum Begriff Heimat dazu. Aus diesem Grund wird der Wetteraukreis für die Schüler der ESRM immer zum Ausgangspunkt ihres Lebensweges gehören, egal wohin sie dieser auch später führen wird“. Die Bauarbeiten beginnen „sobald es die Witterung zulässt“, kündigt Klaus Minkel an. Er nahm am Treffen als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Bereiche Bauen, Finanzen und Recht der ESRM-GmbH und als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Eigenbetriebs Immobilien der Stadtwerke teil. Der vermietet die Gebäude an die ESRM. Klaus Rotter nahm als technischer Werkleiter der Stadtwerke und als Vize-Vorsitzender des SV Fun-Ball an der Übergabe teil. Minkel informierte bei diesem Anlass darüber, dass die Ausschreibung nach EU-Recht für den Bau der Sporthalle wie die Auftragsvergabe bereits erfolgt ist. Den Zuschlag als Generalunternehmer erhielt der Firmenverbund ELO-Ulrich Fertigbau aus Fulda.

Im Sommer steht mit der Genehmigung für den Bau der Grundschule, des zweiten Bauabschnittes der ESRM, die nächste Baugenehmigung an. Noch ist offen, ob die Grundschule vier- oder fünfzügig ausgebaut wird.

Informationen über die ESRM gibt es im Internet unter: www.es-rm.eu.