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Sommer der Baustellen – 52,5 Mio. Euro werden in Straßen im Wetterau- & Main-Kinzig-Kreis verbaut

Bad Vilbel. Samstagsarbeit in den Amtsstuben? Das ist im Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) derzeit die Regel. „Die Kollegen sind hochmotiviert“, sagt Behördensprecher Helmut Klein. Und sie haben einen Riesenberg Arbeit zu erledigen.

Die Konjunkturprogramme von Bund und Land schlagen voll in die Praxis durch: Straßen in Wetterau und Main-Kinzig sollen für 52,5 Millionen Euro neu gebaut, saniert, überholt werden. 61 Projekte sind derzeit in den beiden Kreisen in Bau, 58 in Planung. Und noch etwas mehr sollen es werden: Auch aus dem Winterschäden-Zusatzprogramm des Landes wollen die Gelnhäuser Extra-Geld abzwacken. Damit sollen etwa die L 3351 zwischen Ilbenstadt und Groß-Karben und die L 3352 zwischen Rendel und der Läusbäumchen-Kreuzung bei Niederdorfelden saniert werden. Faktisch wird das Programm für die Autofahrer bedeuten, dass sie in den kommenden zwölf Monaten überall auf Baustellen treffen werden. „Das kann teilweise recht eng werden“, kündigt Klein an. Zwar solle so gut wie möglich versucht werden, Arbeiten auf parallel verlaufenden Strecken zu verhindern. „Aber es kann passieren, dass das nicht immer funktioniert.“

Schuld am Ärger wird die Intensität der Arbeiten sein. „Es ist der politische Auftrag, noch dieses Jahr anzufangen“ erinnert Klein. Schließlich solle die regionale Baubranche unterstützt werden.

Leidvoll könnte es zum Beispiel werden, wenn binnen eines Jahres die Fahrbahn der Ortsdurchfahrt Heldenbergen/Windecken der Bundesstraße B 45 erneuert wird. Gleiches ist für die Landesstraßen-Ortsdurchfahrten von Groß- und Klein-Karben geplant, ebenso für einige Bundes- und Landesstraßen im Raum Friedberg und Bad Nauheim.

Wie schaffen es die Planer, ihre Projekte so schnell aus dem Ärmel zu schütteln?

„Die Projekte stehen in der ,verbesserten Unterhaltungsstrategie‘ ohnehin an“, erklärt Helmut Klein. So werde der Zustand aller Bundesstraßen alle fünf Jahre untersucht. Die Ergebnisse ergäben, welche Arbeiten binnen der nächsten Jahre erledigt werden müssen. „Der Bund will jede Straße nachhaltig unterhalten.“

Beispiel B 3: Die letzte Überprüfung 2007 ergab, dass die Strecke zwischen Preungesheimer Dreieck und Bad Vilbel auf 5,5 Kilometer Länge eine neue Fahrbahndecke braucht. Nun kann das Vorhaben kurzfristig angepackt werden – von Juni bis September. In vielen Fällen könne sofort saniert werden, wo das erst nächstes Jahr geplant gewesen sei.

Auch reiche das Geld aus Berlin für die Fünf-Jahres-Programme meist nicht für alles Notwendige aus. „Diesmal haben wir den Glücksfall“, sagt Helmut Klein, „dass alles gemacht werden kann.“

Die Gelder schieben auch andere Großvorhaben an. Im Herbst soll der Bau der Nidderauer Ortsumgehung von B 45 und B 521 starten. Für die Umgehung Wöllstadt der B 3 rechnet Klein mit einem „zeitnahen Baubeginn“, wenn noch dieses Jahr Baurecht erteilt wird. Nur die Karbener B 3-Umgehung ist nicht brandeilig. „Es geht nur um Maßnahmen, die schnell zu verwirklichen sind.“