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Sport ist sein Hobby – Rudolf Holz aus Büdesheim ist mit 84 Jahren noch topfit

Schöneck. Unzählige Medaillen liegen im Büroschrank. Die Titelsammlung des 84-jährigen Amateursportlers, der seit 1953 in Büdesheim lebt, würde so manchen Spitzensportler verblüffen. Auch Rudolf Holz überrascht: Selbst im fortgeschrittenen Alter hat der Mann eine kräftige Stimme und einen festen Händedruck.

„Ich bewege mich gerne“, sagt der Seniorensportler der Versehrten-Sport-Gemeinschaft (VSG) Frankfurt. In seiner Familie ist er keine Ausnahme. Sein Großvater lief mit 103 Jahren noch hinter dem Pflug her. Holz ist auf einem guten Weg, ihm nachzueifern. 52 Mal erfüllte er die Bedingungen des Deutschen Sportabzeichens in Gold, 26 Mal die des bayrischen Sportleistungsabzeichens. 89 Mal errang der 1923 in Strachau im Bezirk Breslau geborene Niederschlesier den Hessischen Meistertitel der Leichtathletik. Insgesamt 13 Mal erfuhr Holz die Ehrung mit der Sportplakette der Stadt Frankfurt. Eine Auszeichnung, die Holz ebenso wie Schwimmstar Michael Groß und Radprofi Dietrich Thurau entgegennehmen durfte.

Einige Jahre war der bis 2000 freischaffende Architekt inoffizieller Weltrekordhalter im Weitsprung aus dem Stand. Am Revers seines Sakkos prangt die Deutsche Sportkrone in Gold mit Brillanten. Holz erfüllte die Bedingungen sieben Mal, das letzte Mal im Alter von 73 Jahren.

Holz trainiert hart, obwohl er noch heute an einer Verwundung aus dem Zweiten Weltkrieg leidet. Nach einem Lazarett-Aufenthalt in Österreich, verschlug es ihn 1945 in den Taunus. Dort lernte er seine Frau Dela kennen, mit der er in diesem Jahr seinen 58. Hochzeitstag feiert. Sie begleitet ihn manchmal zum Schwimmen.

Die eigene Schwimmhalle auf seinem Grundstück hat Holz aus Kostengründen stilllegen müssen. Energiesparen ist ihm wichtig. Es ist ihm wichtig, gesund zu leben. Er ist Nichtraucher, isst gerne Obst und Müsli und wenig Fleisch. Bemerkungen einiger Zeitgenossen wie „Schau, da läuft der Verrückte schon wieder!“ überhört er geflissentlich. Viele der gleichaltrigen und jüngeren Spötter von Holz benötigen heute zum Laufen Hilfsmittel, während der zeitlebens auf Sport bedachte Mann fröhlich an ihnen vorbeijoggt.