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Stadt beendet Zusammenarbeit

Bad Vilbel. Die Stadt Bad Vilbel hat Konsequenzen aus den jüngsten Berichten rund um ein Treffen mit rechten und rechtsextremen Teilnehmern in Frankfurt gezogen:
Im Rahmen der Ausstellung »Auenkunst« im Bad Vilbeler Stadtteil Massenheim, in der Kunstwerke in der Erlenbachaue ausgestellt werden, habe man in den vergangenen Jahren mit Astrid Gräfin von Luxburg zusammengearbeitet. Sie sei als Kuratorin für die Ausstellung zuständig.
Nach Bekanntwerden eines Treffens im Frankfurter Restaurant »Schwarzer Stern«, bei dem Astrid Gräfin von Luxburg zugegen war, sowie weiteren Erkenntnissen, die sich nach dem Treffen ergeben hätten, beendet die Stadt Bad Vilbel mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit. Bürgermeister Sebastian Wysocki nimmt dazu wie folgt Stellung:
»Nach ausgiebiger Recherche, der Bitte um Stellungnahme Frau von Luxburgs sowie internen Gesprächen und Abwägungen haben wir uns entschlossen, die Zusammenarbeit mit der Kuratorin der Massenheimer ›Auenkunst‹, Dr. Astrid Gräfin von Luxburg, zu beenden. Die Arbeit im Kulturbereich setzt eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit voraus. Insbesondere das Kuratieren und Durchführen von Ausstellungen ist ein Bereich, in welchem diese Grundlage zwischen Kuratorin und Veranstalter gegeben sein muss. Nach den Erkenntnissen der vergangenen Tage und Wochen sehen wir diese Grundlage als nicht mehr vorhanden und beenden unsere Zusammenarbeit im Rahmen der Massenheimer ›Auenkunst‹ mit Frau von Luxburg mit sofortiger Wirkung.« Wie diese Zeitung berichtet hatte, haben an diesem Treffen auf dem Frankfurter Römerberg am 26. Januar mehrere AfD-Politiker, darunter auch der Landesvorsitzende Andreas Lichert, der dem als rechtsextrem eingestuften, mittlerweile aufgelösten »Flügel« innerhalb der Partei zugerechnet wird, teilgenommen.
Omas gegen rechts
haben recherchiert

Öffentlich gemacht wurde diese Zusammenkunft, die die »Tafelrunde« veranstaltet hatte, von der Antifa Frankfurt. Astrid Gräfin von Luxburg hatte auf Anfrage der »Frankfurter Rundschau« eingeräumt, dass Lichert eine Rede gehalten habe. Es sei aber nicht um »Remigration« und »andere rassistische Themen« gegangen. Sie hatte gegenüber der Zeitung zurückgewiesen, dass es sich um ein rechtes Vernetzungs- und Fundraising-Treffen gehandelt haben soll. Die Teilnehmenden hätten vielmehr »die Vielfalt und Internationalität Frankfurts« gespiegelt.
Entsetzt über diese Entwicklung hatten sich die »Omas gegen rechts« gezeigt. »Unsere Recherche hat ergeben, dass diese Tafelrunde ein rechtsorientiertes Bündnis ist, welches kein Problem damit hat, Andreas Lichert, der zum Flügel der AfD gezählt wird und nachweislich Kontakt zur Identitären Bewegung hat, als Redner einzuladen«, bezogen sie damals Stellung und warfen die Frage auf: »Welche Kommune in der Wetterau arbeitet mit Menschen aus diesem Kreis, insbesondere mit dem Ehepaar Rüdiger Graf von Luxburg und Astrid Gräfin von Luxburg zusammen?
Nach unserem Wissen gibt es Kontakt zwischen der Stadt Bad Vilbel und dem Ehepaar bezüglich der Kunstobjekte der Auenlandschaft in Massenheim.« (wpa/pm)