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Stadtparlament beschließt Bürgschaft für Fußballverein � Rabl (Grüne): „Damit finanziert die Stadt eine Kneipe!“

Bad Vilbel. Mehrheitlich hat das Parlament entschieden, dass die Stadt eine Bürgschaft für den Fußballverein Bad Vilbel übernimmt. Die Entscheidung war nicht unumstritten, denn es handelt sich um ein Darlehen für die Erweiterung der verpachteten Vereinsgaststätte aus dem Jahr 2008.

„Damit finanziert die Stadt eine Kneipe“, begründete Ulrich Rabl (Grüne) die Ablehnung durch seine Fraktion. Hingegen stellten Rainer Fich (SPD) und Raimo Biere (FDP) die Unterstützung eines alt eingesessenen Vereins, der sich sportlich und vor allem in der Jugendarbeit stark engagiere, in den Vordergrund.

Zu den Hintergründen erklärte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), dass eine Bürgschaft, die ein mittlerweile aus dem Vorstand ausgeschiedenes Vereinsmitglied übernommen hatte, ausgelaufen sei. „Irre“ nannte CDU-Fraktionschef Josef Maetz den Vergleich mit der Gastronomie.

„Das Vereinsheim steht auf städtischem Grund und fällt der Stadt gegen eine Ablöse zu, wenn der Verein nicht zahlen kann“, stellte der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten klar. Unter solchen Bedingungen sei es die bessere Lösung, den Verein zu stabilisieren. Dass allein die Bürgschaft eines Vorstandsmitgliedes auch aus Sicht der Bank „keine gute Absicherung“ war, darüber herrschte über Fraktionsgrenzen hinweg Einigkeit. Vier Mitglieder der CDU-Fraktion enthielten sich bei der Abstimmung.

Eine Klarstellung über den Ausschluss einer Mietsubventionierung der Europäischen Schule durch die Stadt oder die Stadtwerke versuchten die Grünen durch einen Antrag herbei zu führen. Die Schule habe bei den Grünen um Unterstützung für sechs oder zwölf Monate Mietfreiheit in dem Gebäude geworben, das die Stadtwerke bauen und an die Schule vermietet. Das widerspreche der erklärten Absicht, sich privat und ohne kommunale Subventionierung zu finanzieren, stellte Rabl fest.

Maetz vertrat die Auffassung, es brauche keine Klarstellung, da die Stadtwerke eine solche Unterstützung nicht gewähren dürften.

Auch Fich ging davon aus, dass die Stadtwerke sich eine Subventionierung nicht leisten könnten. Seine SPD-Fraktion sowie Thomas Kester (CDU) und Heike Freund-Hahn (FDP) stimmten für den Antrag der Grünen. Dagegen sprach sich bei Enthaltung von Jens Völker (CDU) und Raimo Biere (FDP) der Rest der CDU aus. (bep)