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Start für Hotelbau am Kurpark – Auf den nun endlich erfolgten Baubeginn hat Thomas Kester fast 20 Jahre lang gewartet

Bad Vilbel. Auf den Dienstag, 30. September, hat Thomas Kester fast 20 Jahre lang gewartet. Nachdem er 1989 zum ersten Mal einen Antrag auf Erweiterung seines Hotels am Kurpark gestellt hatte, rollten nun endlich Bagger an, um mit dem Aushub für den Erweiterungsbau zu beginnen. „Jetzt geht’s los“, freute sich der Hotelier mit seinem Architekten Tapio Kasper. Wenn alles gut läuft, will er seinen 50. Geburtstag im Juni 2009 bereits im neuen Café feiern.

Dabei hatte es im Vorfeld mächtig politischen Streit um das Drei- Millionen-Euro-Projekt gegeben. Denn Kester ist nicht nur Hotelier, sondern im Ehrenamt auch Stadtverordneter der CDU. Von „Geschmäckle“ war da die Rede, als er vom CDU dominierten Stadtparlament den Zuschlag für den Kauf des ans Hotel angrenzenden Parkplatzes bekam – und nicht der Mitbieter Stefan Hess, der angeblich mehr Geld als Kester geboten haben soll. Dessen Immobilienfirma gehörte der Hotelkomplex bis 1977, die Büros sind immer noch in dem Gebäude. Noch im Frühjahr vorigen Jahres hatten die Grünen eine bundesweite Ausschreibung in Fachzeitschriften gefordert. Dem widersprach seinerzeit Bürgermeister Thomas Stöhr. Es sei unüblich, über eine Ausschreibung weitere Interessenten zu suchen, wenn eigene Bürger oder Betriebe aus der Nachbarschaft sich für ein Grundstück interessierten. Sogar ein Akteneinsichtsausschuss befasste sich auf Antrag der SPD mit dem Thema. Der Forderung nach einem neuen Verkehrswertgutachten wurde aber nicht entsprochen. Thomas Kester ist sich indes bewusst, dass ihm das Wetter auf der Winterbaustelle einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen kann. Aber „auf ein paar Wochen hin oder her kommt es nach dieser langen Zeit nicht mehr an“, sagt er. Beim Blick auf die Bautafel mit der 3-D-Darstellung des neuen Gebäudes kann er seine Vorfreude aber nicht verbergen. Hell und freundlich werden die Lobby, der Konferenz- und Gastronomiebereich im Erdgeschoss sein.

Eine zehn Meter lange Fensterfront zur Niddastraße hin kann im Sommer zur Außenbewirtschaftung als Straßencafé komplett geöffnet werden. An sie schließt sich eine noch erheblich längere „Glaswelle“ im Eingangsbereich ums Eck entlang an. Von hier betreten die Gäste die Hotellobby mit Sitzbereich und das Restaurant mit etwa 40 Plätzen. Diesen Bereich will Kester zuerst eröffnen, um nicht nur Gästen von außen eine kleine Mittagskarte sowie Nachmittagskaffee mit Kuchen anzubieten, sondern auch seine im Endausbau bis zu 130 Hotelgäste zu versorgen.

Im hinteren, dem Hof durch eine Glasfront zugewandten Teil des Erdgeschosses soll außerdem ein 110 Quadratmeter großer, vier Meter hoher und dreifach durch mobile Zwischenwände teilbarer Bühnensaal für unterschiedlichste Veranstaltungen entstehen. Da der Saal sich zum Restaurant und zur Lobby hin komplett öffnen lässt, kann ein Raum mit bis zu 300 Quadratmeter Größe geschaffen werden, der sich für Show-Veranstaltungen ebenso anbietet wie für Tagungen und Familienfeiern jeder Größenordnung. Das komplette Haus wird barrierefrei, ist also auch für Menschen mit Behinderung geeignet.

Das Flachdach des dreieinhalbgeschossigen Gebäudes erhält durch einen Blechaufbau eine Neigung, die sich der Umgebung anpasst. Eine Pyramide auf dem Treppenhaus wertet das Haus zusätzlich auf. In dem Innenhof entstehen 40 Stellplätze für Gäste-Autos und 49 Fahrrad-Parkplätze.