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Torwart-“Oldie“ Zimmer hält FV-Kasten sauber – Quellenstädter Landesligist erreicht in Kalbach ein torloses Unentschieden

Bad Vilbel. Mit das bemerkenswerteste am Spiel zwischen dem FC Kalbach und dem FV Bad Vilbel war, dass bei den Gästen Holger Zimmer erstmals in der Landesliga Süd zwischen den Pfosten stand. Der 37-Jährige war zwölf Spielzeiten lang in der Oberliga die Nummer eins der Wetterauer, ehe er im Mai 2006 als Spielertrainer zu seinem Heimatverein Nieder-Florstadt in die Bezirksliga Friedberg wechselte. Eigentlich wollte der Familienvater damals kürzertreten, kehrte aber schon bald als Torwarttrainer nach Bad Vilbel zurück. Beim 0:0 in Kalbach bewies er nun, dass er längst nicht zum alten Eisen gehört.

Nicht nur den Torwart hatte Bad Vilbels Trainer Zeynel Güngörmez nach dem 0:3 gegen Obertshausen ausgetauscht, sondern gleich auf fünf Positionen umgestellt. In der Abwehr spielte Giuliano Custoza eine ordentliche Partie, im Mittelfeld mühen sich Rani Buderi und Irfan Köroglu, und vorne kam Ilker Gür nur ganz selten an den Ball. Am meisten Gelegenheit, sich auszuzeichnen, hatte von den „Neuen“ Holger Zimmer. Und der Routinier hatte am Anfang auch das nötige Glück. Nach einem Freistoß von Hicham Chaikhoun prallten der Schlussmann, Verteidiger Alexander Weigand, und Kalbachs Stürmer Elvir Pintol aufeinander und der Ball sprang von Pintols Kopf um Zentimeter am Pfosten vorbei (15.). Schmerzhaft war die Aktion für Weigand, der von Zimmer am Kopf getroffen wurde und nach der Pause nicht weitermachen konnte.

Für Zimmer und Bad Vilbel lief es ab der Mitte der ersten Hälfte etwas besser. Der erste Torschuss der Gäste von Ilker Kula ging allerdings gut zehn Meter am Ziel vorbei (29.). Glück hatte Kalbach, als Chaikhoun Köroglu gerade noch außerhalb des Strafraums legte und Schiedsrichter Gotta das auch erkannte (37.). Und auch auf der Gegenseite wurde es noch einmal brenzlig, aber Zimmer wehrte eine scharf auf das Tor gezogene Hereingabe erst mit dem Fuß vor dem einschussbereiten Andreas Eifert ab und hechtete dann gekonnt auf den von Custoza wieder vor des Angreifers Beine springenden Ball (42.). Eine Minute später klärte der Schlussmann nach einer Ecke mit einer Faust akrobatisch vor Pintol.

Im zweiten Abschnitt war Bad Vilbel deutlich öfter in Ballbesitz, doch der Ball wurde oft zu lange gehalten, viele Abspiele gerieten zu ungenau. Kalbach kam in eine eigentlich bequeme Konterposition, spielte bei seinen gelegentlichen schnellen Angriffen aber nicht entschlossen genug.

„Ich bin natürlich nicht zufrieden, denn der Gegner war für einen Oberliga-Absteiger schwach und wir nicht konsequent genug“, sagte FCK-Trainer Cagritekin. Am Ende konnten die Gastgeber aber sogar froh sein, nicht die dritte Pleite in Folge erlebt zu haben. Nach einer Flanke von Daniel Grbesa und einem Schnitzer von Kalbachs Torhüter Bazina hatte Seydovic das 1:0 auf dem Fuß, traf aber nur die Latte (81.).

Bad Vilbel: Zimmer – Sturm – Weigand (46. Groda), Custoza – Neininger – Köroglu (60. Birsin), Kula (74. Grbesa), Buderi, Seydovic – Cicek, Gür.