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Viele hundert Gäste begrüß t- Gleich zwei Nidderauer wurden beim gut besuchten Neujahrsempfang der Stadt ausgezeichnet

Nidderau. Große Kulisse beim Neujahrsempfang der Stadt: Rund 500 Gäste erlebten ihn in der Kultur- und Sporthalle Heldenbergen. Unter ihnen war auch die mit der Bürgerplakette 2010 ausgezeichnete Annette Böhmer. Für sie kam die Auszeichnung so überraschend, dass sie, auf die Bühne gerufen, sogar um einen Stuhl bat, damit ihre Beine vor Aufregung bei der Laudatio von Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) nicht den Dienst versagten.

Ausgezeichnet wurde Böhmer für ihr „hilfsbereites Wesen und für ihre Nächstenliebe“ – denn sie hilft seit fast zwei Jahren einer alleinstehenden Nachbarin, deren behindertes Kind auf den Rollstuhl angewiesen ist. „Ich muss nicht ins Ausland schauen, wenn ich Menschen helfen will. Not gibt es auch in unserer unmittelbaren Nähe“, bedankte sie sich.

Ausgezeichnet – mit dem Kulturförderpreis – wurde auch der 23-jährige Sänger und Musiker Aljoscha Zöller für sein vielfältiges musisches Können. Davon konnten sich die Gäste direkt nach der Preisverleihung auch selbst ein Bild machen. Ausdruckvoll gab er zwei Gesangseinlagen zum Besten.

Dass die Stadt auch noch viel mehr Kunst zu bieten habe, darauf verwies der Vorsitzende des Kulturrings, Horst Körzinger. Kunst und Kultur seien wichtige Faktoren der frühkindlichen Bildung, die zusammen mit der schulischen Wissensvermittlung die jungen Menschen formen und sie für das Leben vorbereiten würden. Deshalb sei es das Ziel des Kulturrings, Nidderau zu einer Bildungsstadt zu machen. Dazu müssten aber auch die Bürger durch ihr Engagement selber beitragen.

Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) ermahnte die Bürger, nicht nur ihrem Privatleben nachzugehen, sondern das Gemeinwohl und das politische Engagement nicht aus dem Auge zu verlieren. Denn eine demokratische Gesellschaft lebe von der aktiven Bürgerbeteiligung. Nur so könne aus der Stadt eine liebens- und lebenswerte Kommune gemacht werden.

Schultheiß sprach aber auch die schwierige Finanzsituation infolge der Wirtschaftskrise an. Obwohl Städte und Gemeinden für diese Situation keine Verantwortung trügen, müssten sie doch die Last größtenteils alleine tragen. So seien nicht nur die Steuereinnahmen spürbar zurückgegangen. Bund und Land hätten den Kommunen noch zusätzliche Aufgaben aufgetragen, ohne sie dafür jedoch angemessen zu entschädigen. Schultheiß appellierte deshalb an Bund, Land und Kreis, alles zu unternehmen, um die Finanzausstattung der Kommunen zu verbessern. „Ansonsten werden wir eine Abkehr der Menschen vom politischen Prozess erleben, der uns in den Grundfesten erschüttern wird.