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Vorfreude auf den Hessentag ist riesengroß

Die Übergabe der Hessentagsfahne an die Quellenstadt mit (v. l.) Fritzlars Bürgermeister Hartmut Spogat (CDU), dem Hessentagspaar Franziska und Kevin Wathling, Bad Vilbels Bürgermeister Sebastian Wysocki, dem Hessentagspaar aus Bad Vilbel, Matthias Kallmeyer und Ena Kaufmann, dem Hessentagsbeauftragten Claus-Günther Kunzmann und dem Hessischen Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). FOTO: DANIEL SEEGER
Die Übergabe der Hessentagsfahne an die Quellenstadt mit (v. l.) Fritzlars Bürgermeister Hartmut Spogat (CDU), dem Hessentagspaar Franziska und Kevin Wathling, Bad Vilbels Bürgermeister Sebastian Wysocki, dem Hessentagspaar aus Bad Vilbel, Matthias Kallmeyer und Ena Kaufmann, dem Hessentagsbeauftragten Claus-Günther Kunzmann und dem Hessischen Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). FOTO: DANIEL SEEGER

Nun ist es also auch amtlich: Seit Sonntagvormittag ist Bad Vilbel die offizielle Hessentagsstadt für das Landesfest im kommenden Jahr. Die Delegation mit Bürgermeister Sebastian Wysocki an der Spitze nahm am Schluss des Festzugs in Fritzlar die Hessentagsfahne entgegen. »Wir freuen uns richtig darauf«, sagte Wysocki.
Bad Vilbel. Pfungstadt, Fritzlar, Bad Vilbel. Seit Sonntagvormittag ist die größte Stadt des Wetteraukreises offizielle Hessentagsstadt. Das größte Landesfest Deutschlands findet vom 13. bis 22. Juni 2025 in der Quellenstadt statt.
Bürgermeister Sebastian Wysocki sagt: »Ab sofort ist Bad Vilbel Hessentagsstadt. Wir freuen uns sehr, das Landesfest ausrichten zu dürfen. Nachdem wir 2020 pandemiebedingt absagen mussten, ist die Vorfreude nun wirklich umso größer. Wir waren mit einem großen Team der Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen in Fritzlar und haben wichtige Erfahrungen für unseren Hessentag gesammelt. Nun geht es für uns in die Detailarbeit der Vorbereitungen auf einen großartigen Hessentag in Bad Vilbel.«
Der erste Hessentag fand 1961 in Alsfeld statt. Mittlerweile hat er sich von einer Feier am Wochenende zu einer zehntägigen Großveranstaltung mit Hunderttausenden Besuchern entwickelt. Dafür, dass es immer mehr Veranstaltungen gibt und der Hessentag immer teurer wird, steht die Veranstaltung seit Jahren in der Kritik des Bundes der Steuerzahler. Auch zum diesjährigen Hessentag im nordhessischen Fritzlar erneuerte der Bund der Steuerzahler in einem Artikel der Deutschen Presseagentur seine Kritik an den finanziellen Belastungen für die ausrichtenden Städte. »Mit zehn Tagen und rund 20 Millionen Euro Kosten für die öffentliche Hand ist der Hessentag das längste und teuerste Landesfest Deutschlands«, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Bundes der Steuerzahler Hessen, Joachim Papendick. Die Grundidee, Menschen aus allen Landesteilen zusammenzubringen, sei sicher nicht verkehrt, und 1961 sei auch bescheiden mit nur einem Wochenende begonnen. Inzwischen sei daraus aber ein ausuferndes Unterhaltungsevent mit Millionenkosten geworden.
Wollen nachhaltigen
Effekt erzielen
Auch für Bad Vilbel als nächste Gastgeber-Stadt steht der Nutzen außer Frage – auch wenn sich die Stadt schon mal auf ein Millionen-Defizit einstellt. »Zum einen lohnt sich der Hessentag, weil unsere Quellen- und Festspielstadt zehn Tage im öffentlichen Fokus Hessens steht. Viele Menschen werden das erste Mal nach Bad Vilbel kommen, und wir möchten den nachhaltigen Effekt erzielen, dass sie danach gern und häufig wiederkommen«, erklärt Pressesprecher Yannick Schwander. Zudem habe die Stadt viele investieren können und Förderungen für Maßnahmen erhalten, die die Stadt andernfalls nicht oder erst viel später hätte realisieren können.
Wie schon 2020, als Bad Vilbel den Hessentag pandemiebedingt absagen musste, rechne man mit rund 11,5 Millionen Euro Kosten, die sich aus den Fördersummen zusammensetzen: 6,5 Millionen Euro für investive Maßnahmen, zwei Millionen Euro für den Defizitausgleich im Veranstaltungsbereich sowie ein städtisches Defizit von höchstens drei Millionen Euro.
Risiko minimieren
Das hat der Hessentagsbeauftragte Claus-Günther Kunzmann im Gespräch mit dieser Zeitung vor einem halben Jahr bekräftigt. Man versuche viele Kosten-Risiken zu minimieren. Bad Vilbel habe die Organisation des Hessentags 2025 komplett in der eigenen Hand. »Für uns ist es ganz wichtig und entscheidend, dass wir nichts fremdvergeben und alles selbst planen«, sagt Kunzmann, natürlich unterstützt von sachkundigen Beratern. Jetzt werde der Blick nach vorne gerichtet. Kunzmann: »Das kann mit einer Reise ans Meer beschrieben werden. Jede Hessentagsstadt davor wirkt wie ein Gebirge, das die Sicht aufs Meer versperrt. Mit der Übergabe der Fahne ist der letzte Berg ›umschifft‹, jetzt haben wir freie Sicht auf das Meer, alle ›Hindernisse‹ liegen hinter uns. Der Fokus ist jetzt ganz auf unseren Hessentag gerichtet. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, dass wir bis zur Klausurtagung im September die großen Eckdaten geregelt haben. Ich freue mich sehr darauf, dass die Stadt Bad Vilbel Gastgeberin des Hessentags sein darf.« (zlp)