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Weniger Wetterauer als gedacht – Zensus: Zahlen müssen korrigiert werden

Karben. Anhand der Ergebnisse des Zensus’ 2011 müssen auch die Einwohnerzahlen der Wetterau nach unten korrigiert werden. Zum Stichtag des Zensus’ am 9. Mai 2011 hatte der Kreis exakt 292573 Einwohner – das sind 1,78 Prozent weniger als angenommen.

Innerhalb der 25 Städte und Gemeinden gibt es erhebliche Unterschiede. So wurde die Zahl der Einwohner in Butzbach um ganze 4,2 Prozent (1048 Menschen) zu hoch geschätzt, während Florstadt 128 „Neubürger“ erhält. Den genauesten Datensatz mit einer Differenz von nur 0,04 Prozent (4 Menschen) hatte übrigens Ortenberg.

Grund für den rechnerischen Verlust sind Lücken in den Melderegistern der Gemeinden, die bisher die Ergebnisse aus der letzten Volkszählung von 1987 fortgeschrieben haben. Doch weil nicht immer alle Um- und Fortzüge gemeldet werden, entstehen Differenzen. „Die Ergebnisse in der Wetterau entsprechen ungefähr der Bundes- und Landesebene“, sagt Landrat Joachim Arnold (SPD). Daher rechne er nicht mit Veränderungen im kommunalen Finanzausgleich, dessen Zuweisungen sich auch nach der Zahl der Einwohner richten. „Die Gesamtverteilungsmasse bleibt im Prinzip erst einmal gleich. Insofern sollte das Land die Gelegenheit nicht dazu nutzen, an dieser Schraube zu drehen.“

Die Veränderungen für den Main-Kinzig-Kreis bewegen sich in ähnlichem Bereich. Nach den Ergebnissen des Zensus’ wurden knapp 401000 Einwohner gezählt. Das entspricht 1,54 Prozent (6277 Menschen) weniger als bisher geführt. „Diese neuen Angaben werden nun in die offiziellen Darstellungen eingepasst“, erklärt Landrat Erich Pipa (SPD). Trotz der Korrektur nach unten bestätigt er die insgesamt positive Tendenz im Kreis: Zum 30. Juni 2012, also nur ein Jahr nach dem Zensus 2011, habe die Einwohnerzahl bereits bei 402356 Personen gelegen. (jkö)