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Wieder Kind sein – Weiberfastnacht Groß-Karben startete in 31. Sitzungsperiode

Karben. Wieder einmal Kindsein hatten sich die Damen der Narrenabteilung der KSG 1920 Groß-Karben gedacht, und so schlüpften die Elferratsdamen in lauter Figuren, die das Kinderzimmer bevölkern: Von Biene Maja, Pippi Langstrumpf, Wickie, Struwwelpeter, Max ohne Moritz, Minnie Mouse bis Barbie war alles vertreten. Arme schwenkend und mit dem Schlachtruf „Groß-Karbe helau“ auf den Lippen, hielt der Elferrat um Sitzungspräsidentin Helga Döppenschmidt Einzug.

Wer sich schon über diese fantasievolle Vielfalt wunderte, durfte noch einmal mehr staunen über die Tanzgarde mit Rosi und Sophia Stoppany, Anja Brunotte, Jenni Kohl, Katja Winter, Renate Stanzel und Laura Czarkowski, die zu modern arrangierten Kinderpopliedern als Heidi, Biene, Baby, Pinocchio, Cowgirl, Pink Panther und Bunny-Häschen gekonnt und charmant eine kesse Sohle aufs Parkett legten. Die Herren jubelten begeistert, forderten eine Zugabe und spendierten die erste Rakete des Abends.

Die Damen auf der Bühne hatten aber mitunter einen schweren Stand, denn die männlichen Gäste im Saal erwiesen sich als multitasking-fähig: Sie unterhielten sich lautstark und bekamen doch jede Pointe mit. „Wenn die Männer oft auch an ganz anderen Stellen lachen als die Frauen“, weiß Lisa Brunotte aus Erfahrung.

Das ehemalige Kücken der Truppe, das schon als Jugendliche Erfolge in der Bütt der Weiberfastnacht feierte, hat ihre Zuschauer fest im Griff. Als liebliche Märchenfee verzaubert sie ihr Publikum mit derben Zoten – so gar nicht jugendfrei. Kein Wunder, ist die Märchenwelt doch längst nicht mehr in Ordnung: „Kaum einer wünscht sich noch etwas“, klagt Fee Lisa, „und wenn, dann gibt es dafür bestimmt eine App.“ Also macht sie nun auf Alleinunterhalterin, höchst amüsant.

Nicht mehr in Ordnung ist auch die Welt für Fußball-Fan Ute Zimmermann-Erle. Und das nicht nur, weil das Sommermärchen der Frauen-WM nur ein halbes war. Nein, ganz fürchterlich findet sie die Fernseh-Berichterstattung: „Früher sagte der Moderator ’Jetzt geht’s los’, und dann ging’s los. Bei einem Spiel der Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan, da hätte man früher doch nicht einen Kameramann hingeschickt. Heute wird daraus ein Fünf-Stunden-Event gemacht und hinterher gibt es noch Waldis Stammtisch“, jammert sie und vermisst den wahren Geist des Fußballs.

Ein weiteres Fernseh-Highlight nehmen Christa Haufert und Ute Zimmerman-Erle aufs Korn: Sie bewerben sich bei „Rittl“ für die Sendung „Bauer sucht Frau“ – als Bauern natürlich. Christa Haufert gibt sich dann noch mal als „Bobbelsche“ die Ehre.

Ingrid Wieja beklagt sich als Pendler über den Handy-Wahn und fühlt sich von den vielen Gesprächen, denen sie zuhören muss, belästigt. Die Ranzengarde lässt die Gummibären tanzen, die Asbachlerchen trällern, Dieter Adam heizt mit Schunkelliedern ein, und ein Damen-Quintett eröffnet den „Weiberstadl“ bevor das Ganze mit einem finalen „Flash Mop“ seinen Höhepunkt findet.

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