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Zahl der Arbeitslosen deutlich gesunken – Ursachen: Milde Witterung und bessere Konjunktur

Bad Vilbel / Karben. Für 243 Frauen und Männer aus den Städten Bad Vilbel und Karben nahm der Dezember 2006 ein sehr erfreuliches Ende. Denn die 143 Brunnenstädter und 100 Karbener fanden über die Mitarbeiter der Arbeitsagentur in Lohn und Brot. Im selben Zeitraum, so steht’s im gestern vorgelegten Bericht der Bundesagentur für Arbeit, begann allerdings für 232 Personen, 137 Vilbeler und 95 Karbener, im letzten Monat des Vorjahres die Arbeitslosigkeit – mit üblicherweise ungewissem Ausgang.

Insgesamt weist die Monatsstatistik für die beiden Städte 1310 Menschen ohne bezahlte Beschäftigung aus. Im Wetteraukreis, der 10 800 Arbeitslose zählte, wurden 1855 so genannte Zugänge, also Neuanmeldungen bei der Agentur, und 1967 Abgänge, sprich Vermittlungen, registriert.

Von den 143 vermittelten Bad Vilbelern üben fortan 24 einen Teilzeitjob aus. 47 verdienen ihren Lebensunterhalt, ohne eine betriebliche Ausbildung dafür zu haben. 21 der Vermittelten sind unter 25 Jahre alt, fünf gehören der Altersgruppe 55 Jahre und älter an.

In Karben mit 100 so genannten Abgängen ergab sich ein ähnliches Bild: 40 Vermittlungen von Arbeitslosen ohne Betriebsausbildung, 14 Teilzeitjobs wurden „an den Mann“ gebracht, und es gab 16 Vermittlungen in der Gruppe „Unter 25 Jahre“. Weitere 16 Vermittelte sind mehr als 55 Jahre alt.

Die Arbeitslosigkeit ging in Mittelhessen im Dezember nochmals leicht zurück, meldet die zuständige Agentur in Gießen. Sie konstatiert eine „positive Arbeitsmarkt-Entwicklung“, die andauere. Nun gebe es schon fast 3700 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Anders als sonst zu dieser Zeit seien die saisonalen Entlassungen des Baugewerbes weitgehend ausgeblieben. In erster Linie handelt es sich um Betriebe aus dem Forstbereich sowie dem Landschafts- und Gartenbau, die einen Teil ihrer Kräfte freisetzten. Insgesamt sank so die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Gießen im Dezember nochmals leicht um 100 auf 27 900. Davon waren 13 800 Frauen, ein Anteil von 49,5 Prozent. Die oft sehr schwer zu vermittelnde Gruppe „55 Jahre und älter“ stellte mit 3905 Personen einen Anteil von 14 Prozent. Dies war, so die Agentur, der niedrigste Arbeitslosenstand des Jahres 2006. Die Arbeitslosenquote blieb bei 8,9 Prozent – ein Jahr zuvor hatte sie noch 10,2 Prozent betragen.

Neben der milden Witterung wirkte sich auch das neue Saison-Kurzarbeitergeld stabilisierend aus. Vor allem Betriebe des Bauhaupt- und Dachdeckergewerbes können damit bei witterungsbedingten Arbeitsausfällen ihre Belegschaft halten und so winterliche Entlassungen vermeiden.“

Von der deutlichen Besserung auf dem Arbeitsmarkt profitierten aus Agentursicht vor allem jüngere Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 habe weiter auf 3200 abgenommen. Förderprogramme seien dafür verantwortlich, dass sich die Zahl der jüngeren Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um gut ein Fünftel reduziert habe. (FNP)