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Zeichen gegen Fanatiker – Stadtverordnetenvorsteher Cleve denkt an unsere Soldaten in Friedensmission

Bad Vilbel. „Es ist gerade dieser Monat mit seinem häufig trüben Wetter, in dem wir mit unseren Gedanken und Gefühlen unseren Toten besonders nahe sind.“ Das sagte Stadtverordnetenvorsteher Manfred Cleve (CDU), als er bei der Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages in der Trauerhalle auf dem Friedhof Lohstraße.

Seit 1952 ist der Tag ein nationaler Trauertag im Gedenken an die Opfer der zwei Weltkriege, rief Cleve in Erinnerung. Sein Ursprung gehe aber auf das Jahr 1922 zurück, nachdem der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Initiative dazu ergriffen hatte. Wie Cleve fragte auch Prädikantin Petra Herberhold, welche Bedeutung der Volkstrauertag 61 Jahre nach dem Zweiten und gar 88 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg für die Menschen heute hat. Auf die kleinsten Anfänge im eigenen Herzen ging Herberhold zurück, machte Selbsthass, Unzufriedenheit und Neid als Ursache für innere Kämpfe und Unruhe aus, die zu Streit und Krieg führen können.

Cleve gedachte der 55 Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges, der aus rassischen, politischen und religiösen Gründen Ermordeten in Konzentrationslagern, aber auch an die durch Flucht und Vertreibung Gestorbenen sowie der „Opfer, die Konflikte, Terror und Kriege in der jüngsten Vergangenheit gefordert haben“. Betroffen, aber keineswegs resigniert stellte Cleve fest: „Heute gibt es mehr denn je Fanatiker, die aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts nicht gelernt haben.“ Als Beispiele nannte er den Religionskonflikt in Nordirland, die Auseinandersetzungen in Tschetschenien, die Barbarei des Taliban-Regimes und die Terroranschläge der El Kaida. Cleve rief dazu auf, alles zu tun, dass der für uns Mitteleuropäer selbstverständliche Frieden auch für andere Länder keine Utopie bleibt. Den deutschen Soldaten, die zur Friedenssicherung in den Krisengebieten dieser Welt eingesetzt sind, wünschte er, „dass ihre Mission gelingen möge und sie gesund wieder heimkehren“.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Brunhilde Scherdin an der Orgel und Karl-Heinz Broske mit der Oboe. Anschließend legten Cleve und Herberhold auf dem Friedhof einen Kranz am Gedenkstein für die Opfer der Kriege nieder.