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Zu lebhafter Verkehr in Dortelweil

Bad Vilbel. Lebhafter Verkehr herrscht auf der Friedberger Straße in Höhe des Richard-Schäfer-Rings, bestätigte eine Tempomessung in Dortelweil am Donnerstag, 30. Oktober. Zwischen 15 und 17 Uhr passierten 711 Fahrzeuge die neuen Wohnhäuser auf dem ehemaligen Stahlbau-Müller-Gelände in Richtung Kloppenheim. Zwölf überschritten die Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde, blieben jedoch innerhalb der Toleranz bis 59. In der Gegenrichtung fuhren von 17.45 Uhr bis 20 Uhr 518 Fahrzeuge. 80 blieben innerhalb des Toleranzwertes, in 14 Fällen wurden Verwarnungen ausgesprochen, Anzeigen gab es nicht.

Diese Information gab Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) dem Ortsbeirat. Anwohner hatten die Messungen gefordert, weil ihrem Eindruck nach der Verkehr seit Öffnung der Nordumgehung zugenommen hat und Tempo 50 nicht eingehalten wird (wir berichteten).

Hans-Joachim Hisgen und Karin Stoller (beide SPD) äußerten ebenso wie Anwohner im Bürgergespräch erhebliche Zweifel an der Aussagefähigkeit der Messungen. Das 1,50 Meter hohe Stativ mit dem Messgerät und der optimal im Blickfeld der Autofahrer abgestellte VW-Bus mit der großen Aufschrift „Ordnungsamt“ seien unübersehbar gewesen, berichtete ein Anwohner, der sich mit den Mitarbeitern des Amtes unterhalten hat. Die Autofahrer seien langsam an den Ordnungshütern vorbei gefahren, hätten gelacht und hinter der Messstelle Gas gegeben. Selbst den Beamten sei ihr vergebliches Spiel bewusst gewesen, denn sie hätten ihm gegenüber geäußert, dass sie wohl keinen blitzen werden.

Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) und Frank bedauerten, dass eine verdeckte Messung nicht möglich war. Ordnungspolizei-Beamte Klaus Zeller bestätigte, dass dieses Problem vielerorts bestehe und dennoch Verkehrssünder festgestellt würden, so Anders. Er selbst habe bewusst sein Fahrverhalten an dieser Stelle getestet und festgestellt, dass auf der 200 bis 250 Meter langen Strecke vom Kreisel her bei normaler Beschleunigung ein Tempo von „etwas über 50“ erreicht wird. Anders ist überzeugt davon, dass der Zebrastreifen, der für 35 000 Euro im Bereich der Einmündung der Kreisstraße angelegt wird, spürbare Verbesserungen bringe. Daneben gebe es an der Friedberger Straße eine ganze Reihe weiterer Querungsmöglichkeiten und Querungshilfen. Auf Stollers Bedenken um die Sicherheit der Schulkinder erklärte Frank, der offizielle, vom Wetteraukreis festgelegte Schulweg führe über die sichere Bedarfsampel am Kultur- und Sportforum. Für einen fest installierten Blitzer seien die nötigen Voraussetzungen nicht erfüllt. Angesichts der breiten, von der Fahrbahn getrennten Geh- und Radwege sei übergeordneten Stellen nicht vermittelbar, dass es sich dort um eine besondere Gefahrenstelle handle. Attrappen hätten nur kurzzeitig eine Wirkung. Er sagte jedoch zu, weitere Messungen auch weniger auffällig mit der Radarpistole anzuordnen. In der nächsten Ortsbeiratssitzung am 10. Dezember will Frank das Thema erneut mit den Bürgern erörtern. (bep)