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Zum Dritten – verkauft!

Karben. Die Idee zu dieser Versteigerung an Silvester war Lothar Sturm bereits in den Siebzigerjahren gekommen. Der inzwischen 81 Jahre alte Senior ist seit dem Jahr 1965 Mitglied des Angelsportvereins – und auch bei der 33. Versteigerung führt er die Aufsicht.

Indes schlüpft Dieter Bos in die Rolle des Auktionators. Zur Versteigerung kommt alles, was ein Anglerherz begehrt. Vorsitzender Joachim Roß wählt die Preise aus und kauft sie nach eigenem Bekunden selbst ein. Sie reichten von Angelruten bis hin zu Ködern, erzählt er. „Darunter sind auch Boilies. Das sind industriell gefertigte Lockköder, die von Karpfen besonders gern gefressen werden“, ergänzt Stefan Doorn.

Was Karpfen mögen

Er habe, sagt er, im vergangenen Jahr bei der Silvesterversteigerung eine gute Angel ersteigert. „Die Angel ist biegsam und federnd, damit lassen sich vor allem Raubfische wie Hecht und Forelle gut fangen. Diese Fische esse ich am liebsten“, verrät Doorn. Die Mitglieder, die mitsteigern, wissen nicht, was sich in den hübsch verpackten Geschenken verbirgt. Sie ersteigern eine Nummer, die dem jeweiligen Preis zugeordnet ist. Bos gibt einen Betrag vor, und ab diesem wird in Zwei-Euro-Schritten nach oben gesteigert. „Wir versuchen, den Einkaufswert wieder hereinzubekommen“, sagt Dieter Bos.

Als Auktionator läuft er zur Hochform auf und feuert die Bietenden an. „22 zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft“, ruft Bos. Dann schlägt Lothar Sturm den Gong und das Paket ist unter dem Hammer. Insgesamt werden 20 Preise versteigert, und in der letzten Runde können die Mitbietenden den Christbaum im Vereinsdomizil ersteigern, der mit Würstchen und kleinen Schnäpsen „verziert“ ist.

Lothar Biedenkapp hat das Päckchen mit der Nummer sechs ersteigert. Er hat keine Ahnung, was sich darin befindet. „Das macht nichts, wenn es mir nicht gefällt, verschenke ich es weiter“, sagt er.

Die Tradition, die Geselligkeit und der Spaß der Mitglieder stehen bei der Silvesterversteigerung im Mittelpunkt, unterstreicht ASV-Vorsitzender Joachim Roß. Statt des in früheren Jahren üblichen „Uz-Paketes“ – in dem sich beispielsweise Zwiebeln befanden – gibt es in diesem Jahr ein „Überlebenspaket“. „Da ist alles drin, was der Angler beim Angeln so braucht, wie eine Dose Fisch und eine Dose Bier“, sagt er und schmunzelt.