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An der Börse ist alles möglich, – Frank Lehmann zu Gast am Georg- Büchner-Gymnasium

Bad Vilbel. An der Börse werden in einem Atemzug Aktionäre zu Millionären gemacht und im gleichen Moment große Vermögen vernichtet. Haben sich die Rituale von einst im Zeitalter computergesteuerter Börsen verändert, von ihrer Faszination haben die Aktienmärkte nichts eingebüßt. Das Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) hatte unter dem Titel „An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil“ mit dem früheren Fernsehmoderator Frank Lehmann einen intimen Kenner des Börsenparketts eingeladen. Schulleiter Peter Troitzsch begrüßte in der neuen Mensa 65 Teilnehmer.

Bevor er Anfang des Jahres in Rente ging, moderierte Frank Lehmann 17 Jahre lang die Sendung „Börse im Ersten“. Sie ist mit 2,5 bis drei Millionen Zuschauern die erfolgreichste Fernseh-Börsensendung in ganz Europa. Nach einer kurzen Schilderung seines Werdegangs als Quereinsteiger schilderte Lehmann seinem Publikum die Regeln, Psychologie und Erfolgsrezepte der Börse.

Das Erfolgsrezept für Anleger laute: Geduld, genaue Analyse, langfristiger Horizont, keine Emotionen. Wer an der Börse Geld verdienen wolle, müsse Schwankungen verkraften können. Benötigt werde auch ein ausgewogenes Portfolio aus Aktien, alternativen Investments, Renten und Liquidität. Vorausberechnen lasse sich das irrationale Geschehen an der Börse nicht. „Börse ist eine Mischung aus Gehirn, Panik und Gier.“

Seine Landsleute und ihr Verhältnis zur Börse charakterisierte Frank Lehmann mit den Worten: „Die Deutschen sind gut im Sparen, aber nicht im Aktienbesitz. Sie sind stark verklemmte Anleger, während Chinesen zu den Spielern gehören.“ So würden Ausländer seit März 2003 deutsche Aktien wie verrückt aufkaufen. Die Gewichte in der Welt werden neu verteilt. Indien und China spielen neben Mittel- und Osteuropa im globalen Wettbewerb der Zukunft eine entscheidende Rolle. (fau)