Veröffentlicht am

Auf zu den Traumzielen – 350 Bad Vilbeler Kinder sind in die Ferienspiele gestartet • Für mehr fehlt es an Betreuern

350 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren genießen seit Montag ihre schulfreie Zeit bei den Ferienspielen. 82 von ihnen entdecken auf dem Dortelweiler Sportplatz Hawaii und Brasilien.

Bad Vilbel. Das regnerische Wetter passte zwar eher zu Deutschland als zu den Traumzielen, die innerhalb der kommenden zwei Wochen spielerisch angesteuert werden. Aber zumindest die erste Bolzerei der Jungen auf dem Fußballplatz hat mediterranes Flair. Noch ganz unter dem Eindruck des EM-Endspiels vom Vorabend treten dort die siegreichen Spanier an gegen – ja, gegen wen eigentlich?

Ein Gegner findet sich kaum. Dagegen tummeln sich auf dem Platz Torschützen wie Torres, Alba, Silva und Mata. „Ich hab’s bis zum Schluss gesehen“, sagt der neunjährige Raoul. Etwas müde sei er noch gewesen, als er morgens zu den Ferienspielen ging. „Aber das war schnell vorbei, hier ist ja immer eine Menge los.“ Er hat, wie sein gleichaltriger Kumpel Marc, Erfahrung in Ferienspielen. „Wenn du einmal dabei warst, willst du immer wieder hin.“

Ein heftiger Schauer hat das Fußballspiel schon bald unterbrochen. Die Torjäger wurden gebraucht, um die Bastelsachen schnell vom Zelt am Spielplatz zur Überdachung am Vereins- und Sportheim zu schaffen. „Hier haben wir mehr Platz und können uns auch bei Regen gemütlich einrichten“, sagt Platzleiter Thomas Luney, der zusammen mit Katharina Heyer und acht Gruppenleitern die Betreuung der Kinder übernommen hat.

Weniger Teilnehmer

Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) und Sozialamtsleiterin Gesine Wambach bedauern, dass die Teilnehmerzahl dieses Jahr begrenzt werden musste. Statt der in den vergangenen Jahren deutlich über 400 Teilnehmer können diesmal nur 350 Kinder mitmachen, weil zu wenige externe Betreuer zur Verfügung standen. Einer der Gründe liege darin, dass die Semesterferien später beginnen als die Schulferien. Ein weiterer Grund dürfte die bisher nicht allzu üppige Vergütung gewesen sein. „Wir haben zwar den Stundensatz für die Betreuer um 57 Prozent von 5,11 Euro auf acht Euro erhöht, aber das hat bei den Sommer-Ferienspielen noch nicht durchgeschlagen“, bedauert Freund-Hahn.

Die Eltern zahlen für eine Woche Ferienspiele 62,50 Euro pro Kind. Wer eine Betreuung über die reguläre Zeit von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr hinaus wünscht, kann sie gegen eine Gebühr von 1,50 Euro pro halbe Stunde buchen, so dass die Kinder maximal von acht bis 17 Uhr beschäftigt sind. Abwechslung gibt es genug bei Spiel, Sport und Basteln.

Gemäß den Länderschwerpunkten haben sich die Kinder sonnig-leckere Gruppennamen wie etwa „Hawaii-Sonnenstrand-Eis“ ausgedacht.

Während sie mit ihren Betreuern Regenmacher und Trommeln bauen, Blumenkränze und Haarschmuck fertigen, erfahren sie etwas von der Kultur und Geografie der fernen Länder. Es gibt erlebnispädagogische Aktivitäten, wie beispielsweise einen Ausflug von Dortelweil nach Massenheim mit Rädern oder dem Bus. Dort wird dann der Grill angeheizt, Eis geschleckt. Im Erlenbach darf geplanscht werden. Wasserspiele gibt es bei schönem Wetter auch am Dortelweiler Sportplatz, denn der Spielplatz hat eine Wasserpumpe. Die „Arbeit“ darf aber nicht zu kurz kommen. Denn am Donnerstag gibt es bei einem Grillfest mit den Eltern eine Vorstellung. Dafür müssen Baströcke und Kronen sowie weitere Kostüme für die Brasil-Überraschungsshow gefertigt werden.