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Das Fest kann losgehen!-Der 191. Vilbeler Markt beginnt am Samstag mit einem großen Umzug und vielen Attraktionen

Bad Vilbel. Wenn Petrus mitspielt und das Wetter hält, werden am kommenden und dem darauffolgenden Wochenende 250.000 bis 300.000 Besucher auf dem Marktgelände herumstöbern. Viel Vertrautes, ergänzt von neuem, sollen für Aufmerksamkeit sorgen. Mit 43 Nummern ist der Festzug so groß, wie im Vorjahr, auch die Zahl der Beschicker (90 auf dem Volksfest, 95 auf dem Krammmarkt) ist gleich geblieben, berichtet Marktmeister Carsten Feik.

Neu sei der „Doggy-Dog“, eine Familien-Achterbahn, und die „Crazy Bubbles“, schwimmende Kugeln zum Einsteigen. Beim Krammarkt „könnten wir 20 Mal so viel machen“, sagt Feik, es gibt jede Menge Bewerber, aber ein Angebot, das doch zu 80 Prozent auf T-Shirts, Lederwaren oder Sonnenbrillen setzen. Da gilt es, eine reizvolle Mischung in der Auswahl und Platzierung der Stände zu finden.

Neu ist in diesem Jahr die durchgehende Sperrstunde. Im Vorjahr gab es noch Wochenenden mit open end. Davon habe man aber in Absprache mit den Schaustellern verzichtet, erläutert Klaus Zeller vom Ordnungsamt. Nun ist an Freitagen und Samstagen um 2 Uhr Schluss. Das begrüßt auch Festzeltwirt Eddy Hausmann: „In Frankfurt ist zum Teil schon um 23 oder 24 Uhr Schluss.“ Zum Fest werden auch Vertreter aller Partnergemeinden erwartet, berichtet Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Kommen wollen der Bürgermeister von Glossop, ein Stadtrat aus Moulins und die erste Beigeordnete aus dem thüringischen Brotterode. Stöhr betonte auch das gute Miteinander unter den Schaustellern, die er ausdrücklich willkommen hieß. Für sie gebe es auch wieder den traditionellen Marktgottesdienst am Sonntag. Die Standgelder flößen nicht in den Stadtsäckel, sondern in den Markt zurück.

Die Schausteller revanchieren sich mit der Aktion Bummelpass, einem Gutscheinheft für Kinder bis 14 Jahren. 850 davon wurden im Vorjahr verteilt – mit einem Wert von etwa 10.000 Euro, schätzt Hausmann. Mehr haben die Besucher in diesem Jahr vom Familientag mit ermäßigten Preisen (26. August). Der kann jetzt ganztägig genutzt werden – im Vorjahr galt die Ermäßigung nur bis 20 Uhr.

Offen ist jedoch noch, ob die Mini-Playback-Show beim Kindernachmittag (22. August) zustande kommt – es gibt nur wenige Bewerbungen bisher. Schlagerfans kommen beim Bizzl Monday (22. August) mit dem Rex Richter Quartett und Songs der 1970er/80er Jahre auf ihre Kosten. Am Freitag, 26. August, lockt ein Neue-Deutsche-Welle-Abend mit Markus („Gib Gas, ich will Spaß) und Geier Sturzflug („Bruttosozialprodukt“). Am Abend der Vereine (27. August) nehmen neun Vereine teil, darunter als Gast der 1. Frankfurter Theater- und Karnevalsverein.

Zuwachs bekommen hat der Viehmarkt: mit 70 Rindern und Kälbern, 35 Großpferden und mit 20 doppelt so vielen Kleinpferden wie im Vorjahr. Auch 14 Ziegen und drei Schaffamilien, sowie der obligatorische Schätzbulle sind mit dabei. Ralf Zauner demonstriert das „Baumrücken“, das Bewegen von Baumstämmen mit Pferden, wie er es im Vilbeler Wald praktiziert.

Damit es so ruhig bleibt, wie im Vorjahr, sind auch diesmal Vertreter der Polizei, der Suchtberatung und des Wetterauer Jugendschutzes unterwegs, gehen an zwei Tagen ab 22 Uhr übers Gelände.

Im Vorjahr habe man gar keine Vorfälle gehabt, betont Polizeichef Torsten Werner. Lediglich zwei minderjährige Jugendliche mussten in Obhut genommen und ihren Eltern übergeben werden. Suchtberater Lutz Illhardt berichtet davon, dass in mehreren Fällen bei Minderjährigen Alkohol entsorgt werden musste. Das ist ganz im Sinn von Festwirt Hausmann, der sich über die zunehmenden „Rucksackjugendlichen“ beklagt, die mit Wodkaflaschen im Gepäck für Unruhe auf dem Gelände sorgten: „Und wir sind dann die Leidtragenden, auf die das zurückfällt.“ Seite 7-10