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Direktbus gewünscht – Gruppe aus Bad Homburg fordert Stadtbus-Verknüpfung nach Vilbel

Ein Schnellbus zwischen Karben und Bad Homburg? Der kommt so schnell eh nicht, unkt die Fahrgastlobby Hochtaunus. Sie schlägt eine andere Übergangslösung vor: Nach Bad Vilbel.

Bad Vilbel. Sie liegen fast direkt nebeneinander und sind sich doch so fern: Zumindest per öffentlicher Verkehrsmittel ist die 20-Kilometer-Tour zwischen Bad Vilbel und Bad Homburg eine kleine Weltreise. Um die 50 Minuten muss einkalkulieren, wer vom Nordbahnhof der einen in die Louisenstraße der anderen gelangen möchte.

Zweimaliges Umsteigen ist nötig: Vom Regionalzug oder der S-Bahn in Frankfurt-West in eine andere S-Bahn und in den Bus. Dabei gibt es einen bequemeren Weg: In Ober-Erlenbach kommen der 65er-Bus und Bad Homburgs Stadtbuslinie 2 zusammen. An der Erlenbachhalle müssen Fahrgäste umsteigen. Sieben bis zehn Minuten liegen meist zwischen der Ankunft des einen bis zur Abfahrt des anderen Busses. Kombiniert mit der langen Fahrzeit ist das aber für kaum jemanden interessant. Die Fahrgastlobby Hochtaunus fordert deshalb nun: „Wir schlagen eine Verknüpfung beider Linien vor“, sagt ihr Sprecher Bernd Vorlaeufer-Germer. „Das bisher schon mögliche Umsteigen ist wenig attraktiv, so dass manche Fahrgäste den teuren Umweg über Frankfurt-West vorziehen, oder ganz auf die Benutzung des ÖPNV verzichten.“

14-mal steuere die 65 heute von Bad Vilbel aus Ober-Erlenbach an. Führen die Busse danach als Bad Homburger Stadtbusse weiter – oder umgekehrt –, entfiele für die Fahrgäste wenigstens der Umstieg, wirbt die Fahrgast-Lobby.

Damit wäre eine Direktlinie zwischen Bad Homburg und der südlichen Wetterau ohne Zusatzkosten möglich. Genau das ist es auch, was Bad Vilbels Ersten Stadtrat Jörg Frank (CDU) hellhörig werden lässt. „Das klingt vielversprechend“ sagt er, denn die Durchbindung könne tatsächlich ohne Mehrkosten einen Nutzen bringen. Die Stadt wolle die Lösung nun prüfen.Die Fahrgastlobby spricht dabei von einer „vorzeitigen Übergangslösung“ für die Direktlinie, die die Karbener nach Bad Homburg planen. Jene ist nötig, da die Verbindung der Linie 65 von Ober-Erlenbach nach Petterweil vor über einem Jahr wegen Fahrgastmangels gekappt wurde – und außer einigen Linientaxen für den Schülerverkehr nun gar keine Verbindung mehr zwischen Karben und Bad Homburg besteht. Der Start der Schnellbuslinie aber zieht sich wegen langer Verhandlungen über die Finanzierung hin.

Die Karbener Idee sieht die Fahrgastlobby ohnehin nun kritisch: „Eine parallel zu den bestehenden Buslinien fahrende ,Schnellbuslinie“, die nur wenige Haltestellen berührt, wird schon aus Kostengründen geringe Chancen haben“, sagt Vorlaeufer-Germer. Sie werde sich „allenfalls auf wenige Fahrten im Berufsverkehr beschränken“. (den)