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Dynamit zum Leben – Das Wort zum Sonntag

„Euangelion!“, rief der Bote noch, der die Nachricht von dem Sieg der Athener gegen Perser von der Schlacht bei Marathon überbracht haben soll, und der der Legende zu Folge nach seinem Lauf tot zusammenbrach. „Euangelion!“ – das ist Altgriechisch und heißt nichts anderes als „frohe Botschaft, gute Nachricht“. Dieser Bote damals, er überbrachte die Nachricht der wunderbaren Wende, der Rettung aus aussichtsloser Lage. Braucht man sich solch einer Nachricht zu schämen? Sicher nicht!

„Euangelion“, von diesem Wort stammt unser heutiger Begriff des ‚Evangeliums‘, der guten Nachricht von Jesus Christus, ab. „… ich schäme mich des Evangeliums nicht; ist es doch Gottes Kraft, zum Heil allen, die daran glauben …“ schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom. „Dynamit“ – Griechischlektion Nummer zwei, nicht um damit anzugeben, sondern weil es so aussagekräftig ist: Unser deutsches Wort Dynamit leitet sich ebenfalls aus dem Griechischen ab und bedeutet dort „Kraft, Macht“. Frei nach Paulus: Gottes Wort, das Evangelium von Jesus Christus, das ist Dynamit! Zum einem ist es, wie man es von Dynamit ja auch erwartet, zerstörende Kraft. Jesus zerstört die Macht von Sünde, Tod und Teufel in unserem Leben. Aber das Wort Gottes zerstört nicht, um des Zerstörens willen, sondern um Neues entstehen zu lassen, um Leben zu schaffen! Das Wort Gottes will das zerstören, was unser Leben zerstört, damit wir leben können. So leben können, wie sich Gott das Leben für uns vorgestellt hat: Voller Hoffnung, voller Vertrauen, ohne Angst und vor allem ewig.

In seinem Evangelium sagt Gott uns zu, dass er selbst die uns von ihm trennende Schuld auf sich genommen hat. Jesus ist für diese Schuld am Kreuz gestorben, aber er ist als einziger Mensch ohne eigene Schuld wieder auferstanden von diesem Tod. Und so wie er für uns gestorben ist, so werden wir, die an ihn glauben, auch wieder auferstehen zum ewigen Leben.

Das sind im wahrsten Sinne des Wortes himmlische Aussichten und mit solchen Aussichten lässt es sich leben – gut leben, ewig leben. Ist das eine Botschaft, für die man sich schämen muss?

Ihr Jörg Weise,

Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft

Bad Vilbel Heilsberg.