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Ein Leben für die Mitmenschen

Ernst-Ludwig Bergsträsser erhielt im privaten Rahmen die Ehrennadel in Gold von Bürgermeister Sebastian Wysocki im Beisein seiner Tochter Regina. Foto: Privat
Ernst-Ludwig Bergsträsser erhielt im privaten Rahmen die Ehrennadel in Gold von Bürgermeister Sebastian Wysocki im Beisein seiner Tochter Regina. Foto: Privat

Bad Vilbel. Evangelische Kirche, Ökumene, Musik, Fastnacht, sozialer Einsatz für Schwerstbehinderte, diese noch immer unvollständige Aufzählung kennzeichnet das ehrenamtliche Wirken des Massenheimers Ernst-Ludwig Bergsträsser. Bürgermeister Sebastian Wysocki verlieh ihm nun die Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel in Gold.
»Wer sein Leben seinen Mitmenschen verschreibt und in so vielen Positionen, Vereinen und Institutionen stets das Beste für sein Umfeld sucht, der ist ein besonderer Schlag Mensch. Ernst-Ludwig Bergsträsser gehört zu diesen Menschen. Beinahe 70 Jahre war er in Massenheim und darüber hinaus ehrenamtlich tätig. Eine schier unglaubliche Zahl, für die die Ehrennadel in Gold nur ein kleiner Ausdruck des Danks sein kann«, findet Bürgermeister Sebastian Wysocki sehr anerkennende Worte für Ernst-Ludwig Bergsträsser.
Ob im Sparverein der Bad Vilbeler Volksbank, als Mitglied des Vorstands der evangeli-schen Kirchengemeinde Massenheim, als Kirchenchronist oder auch als Musik-Tausendsassa und Band- oder Kapellengründer, Ernst-Ludwig Bergsträsser bewies in vielen Bereichen, wie sehr er sich für seine Mitmenschen einsetzte. Für sein soziales Engagement für Schwerstbehinderte wurde er vom Diakonischen Werk hochdekoriert ausgezeichnet.
»Ernst-Ludwig Bergsträsser verstand es in den vergangenen Jahrzehnten stets, ernste Themen mit der nötigen Seriosität und Sorgfalt zu bearbeiten, gleichzeitig aber auch Zeit und Muße für Unterhaltung zu finden. So war er lange Jahre mit verschiedenen Bands und Kapellen in der hiesigen Fastnachtswelt unterwegs und schrieb gar ein eigenes Musical für die Bad Vilbeler Sandhasen«, umreißt Wysocki einen Teil der Verdienste von Bergsträsser. Auch die heimliche Massenheimer Hymne »Blue by you« stammt aus seiner Feder.
Doch auch ein solch engagierter Mensch ist vor Schicksalsschlägen nicht gefeit. So verunglückte sein Sohn Waldemar schwer und liegt seitdem schwerstbehindert im Wachkoma. Auch den viel zu frühen Tod seiner zweiten Tochter sowie seiner lieben Ehefrau musste der heute 91-Jährige verkraften. »An all diesen Schicksalsschlägen nicht zu zerbrechen, sondern daraus sogar noch die Kraft zu ziehen, sich sozial und gesellschaftlich zu engagieren, beeindruckt mich zutiefst. Vor der Lebensleistung Ernst-Ludwig Bergsträssers ziehe ich meinen Hut. Er ist ein Vorbild für uns alle«, verneigt sich der Bürgermeister vor dem Engagement des Geehrten.
»In Bad Vilbel können wir unheimlich froh und ein stückweit auch stolz sein, solche beeindruckenden Persönlichkeiten in unserer Stadt zu wissen. Ihr selbstloser Einsatz ist weder selbstverständlich noch hoch genug einzuschätzen. Aber diese Menschen sind eben auch immer ein Vorbild für heutige und kommende Generationen. Als Magistrat ist es uns ein großes Anliegen und stets eine besondere Freude unseren Dank und unseren Respekt in Form der Verleihung von Ehrennadeln auszudrücken«, so Sebastian Wysocki abschließend. (zlp)