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Eisspaß: Sponsor will in der Kernstadt bleiben

Könnte der Eisspaß für zwei Winter nach Dortelweil kommen? Mit diesem SPD-Antrag beschäftigte sich der Dortelweiler Ortsbeirat. Eine Stellungnahme der Stadt dazu hatte Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) im Gepäck. Doch begann die letzte Sitzung vor Weihnachten mit einer Überraschung.

Bad Vilbel. „Das hatten wir auch noch nicht“, sagte der Dortelweiler Ortsvorsteher Herbert Anders, während der Nikolaus höchstselbst um den Tisch ging und Geschenke verteilte. „Ich bin eigentlich der Quälgeist des Ortsbeirates“, sagte Claus Metz unter dem langen weißen Bart und der roten Mütze augenzwinkernd. An diesem Abend wollte er aber den Ehrenamtlern im Gremium etwas Gutes tun, sogar den Tisch hatte er mit Kerzen und Tannenzweigen geschmückt.

Er hatte aber auch einen Brief im Gepäck. Darin bat das Mitglied des Seniorenbeirats darum, für ältere Menschen mehr Bänke im Stadtteil aufzustellen und den Vilbus-Fahrplan auf die Abendstunden und den Sonntag auszuweiten.

„Gute Alternative“

Dann wartete das Tagesgeschäft: „Der Bürgermeister hat eine Stellungnahme dazu abgegeben, ob der Eisspaß in den kommenden Wintern nach Dortelweil kommen kann, wenn das Kurhaus umgebaut wird“, begann Ortsvorsteher Anders. Die Stadt sei weder Veranstalter noch Financier des Eisspaßes und habe deshalb nur wenig Mitspracherecht, las er aus dem Schreiben von Rathauschef Stöhr (CDU) vor.

Demnach sehe Stöhr den Dortelweiler Platz als gute Alternative, doch würde sich in ersten Gesprächen mit Hauptsponsor Hassia abzeichnen, dass der Wunsch bestehe, eher in der Kernstadt zu bleiben. „Klar ist, es wird vor dem Kurhaus nicht gehen. Aber es sind mehrere Standorte im Gespräch“, so Anders.

„Aus unseren Mitteln können wir keine eigene Eisbahn in Dortelweil finanzieren. Mich würde es sehr freuen, wenn die Eisbahn nach Dortelweil käme.“ Er fahre selbst gerne Schlittschuh und würde 2018 die Eisbahn auf Schlittschuhen eröffnen, sollte es zur Verlegung nach Dortelweil kommen.

Mitspracherecht

Rainer Fich (SPD) sah das Thema als noch nicht erledigt an. Seine Partei hatte den Prüfantrag gestellt und erhoffte sich eine dringend nötige Belebung des Dortelweiler Platzes, sollte die Eisbahn für ein oder zwei Jahre mit Dortelweil eine Übergangslösung finden. „Auch wenn die Prüfung schon läuft, hat es dennoch Gewicht, wenn wir über den Prüfantrag abstimmen“, sagte Fich.

Die Stellungnahme des Bürgermeisters wolle er so nicht ganz akzeptieren, schließlich müsse die Stadt für ihre Flächen Genehmigungen erteilen und hätte somit durchaus mitzureden. Auch Clemens Breest (Grüne) sah die Stadt in der Pflicht und führt den Vorschlag weiter: „Vielleicht hilft es ja, wenn bei der Prüfung auch der Platz neben dem Möbelhaus Porta mitberücksichtigt wird.“ Der sei zwar privat, liege aber nur einige Meter weiter als der Dortelweiler Platz und sei erprobt, da häufiger Veranstaltungen dort stattfänden.

Der Prüfantrag wurde von den Sozialdemokraten schließlich formal zurückgezogen. Stattdessen entschloss sich der Ortsbeirat, in einem gemeinsamen Schreiben einstimmig klarzustellen, dass alle Dortelweiler Parteien es begrüßen würden, wenn der Eisspaß nach Dortelweil käme. (nma)