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Gronauer Jungregisseur drehte Zombiefilm im Wald – Premiere für Alexander Conrads Werk ist am 23. Februar

Bad Vilbel. Unbemerkt von der Öffentlichkeit trieben ein Psychopath und Zombies den Sommer über ihr Unwesen im Bad Vilbeler Wald. Wie es dazu kam, erzählt der Gronauer Drehbuchautor, Regisseur und Cutter Alexander Conrads in seinem Film „Zombiewald“. Der 36-minütige Streifen feiert am 23. Februar ab 19.30 Uhr im großen Saal des Efzet zusammen mit den beiden Kurzfilmen „Robbery“ und „Bananas and a headshot“ Premiere. „Alle drei Filme sind schon etwas „trashig“, sagt Alexander.

Die Handlung von „Zombiewald“ spielt an einem Tag im Stadtwald. Um das Geschehen auf die Festplatte seiner Panasonic Filmkamera zu bannen, benötigte der 18-jährige Filmemacher allein im und am Vilbeler Wald 20 Drehtage à fünf Stunden. „Bei den Außenaufnahmen nervten oft viele Geräusche, vor allem Flugzeuge und oft reichte nachmittags das Licht im Wald nicht aus. Bei Innenaufnahmen wurde das Ausleuchten des Sets eine Herausforderung“, berichtet der begabte Filmemacher.

Allein das Einstudieren der Kampfchoreografie, deren Ablauf die Darsteller selbst bestimmten, dauerte zwei Tage. Nach drei Monaten war alles auf die Festplatte gebannt.

„Alexander ist ein guter, aber auch ein sehr hartnäckiger Regisseur. Er hat uns eine Szene bis zu fünf Mal spielen lassen, bis sie ihm gefiel“, verraten die Hauptdarsteller des Zombiefilms. Sie sind wie der Regisseur auch, alle Schüler der Klassen sieben bis zwölf des Georg-Büchner-Gymnasiums, außerdem Mitglieder der „Soap Crew“ der Christuskirche. Georg Weigand, der mit Regisseur Alexander Conrads die zwölfte Klasse besucht, sammelte erste Erfahrungen als Schauspieler im RaRaRa-Theater der Nikolauskirche. Er spielt den Psychopathen Rotten Charly.

Die Idee, einen Zombiefilm zu drehen, hatten Tamara Tropp, im Film als Heldin „Grace“ zu sehen, und Vanessa Gräf, die Präsidententochter „Megan Cooper“ darstellt. Beide streben nach dem Abitur eine Schauspielausbildung an.

Simon Conrads ist das jüngste Mitglied der Crew. Er spielt einen Zombie. Mit Kunstblut professionell geschminkt hat ihn Vanessa. „Das haben wir in den USA bestellt. Dort ist es viel billiger als in Deutschland“, sagt der Regisseur, der die Kosten stets im Blick behielt. Die Kostüme stammten aus dem eigenen Fundus der Darsteller. Sie suchten sie passend zur Rolle selbst aus.

Im Film ist der Bad Vilbeler Stadtwald von der Regierung bereits seit einigen Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt. Dort treiben Zombies ihr Unwesen und kein Mensch hat ihn seither mehr betreten. Da entführt Rotten Charly die Präsidententochter Megan in den Wald. Zur gleichen Zeit wird Grace beim Stehlen erwischt. Um nicht ins Gefängnis zu müssen und sich weiter um ihren jüngeren Bruder Blake, gespielt von Fabian Conrads, kümmern zu können, erklärt sich Grace bereit, die Präsidententochter zu befreien. „Doch außer den Zombies und Rotten Charly lauern auf Grace weitere Gefahren im Wald“, kündigt Alexander an.

Sein Berufswunsch ist Cutter. Er sucht einen Praktikumsplatz bei einer Filmproduktionsfirma. Seine erste Kamera bekam Alexander mit 13 Jahren geschenkt. Seither dreht er Filme. „Ich sehe Filme heute mit ganz anderen Augen. Allein durch bloßes Abschauen konnte ich viel Lernen.“ Bestens vertraut ist er inzwischen auch mit Special Effects. So laufen Blutspritzer über die Leinwand und Explosionen erschüttern den Wald. Eingefügt hat sie der talentierte Filmemacher, wie die zur Dramaturgie gehörenden Soundeffects, beim Schneiden am PC.

Die Musik ist „gemafrei“. Einen Song steuerte Freund Philipp Graf, Mitglied der Musikschulgruppe Rhythm-o-mania bei. Alle anderen Titel stammen von der freien Musikseite newgrounds.

Besonders leid tat es dem Regisseur, dass er bei der Endfassung einzelne Szenen und damit Nebendarsteller wieder herausschneiden musste. „Die größte Herausforderung waren das Schreiben der Dialoge und der Schnitt“, sagt Alexander. So wie seine Schauspieler beschränkt sich das Filmedrehen, Schneiden und Drehbuchschreiben auf die Freizeit. Und die ist in Zeiten der Ganztagsschule und G 8 stark eingeschränkt.

Im Moment sitzt Alexander Conrads über drei neuen Drehbüchern. „Es sind realitätsnähere Themen wie eine Soap zum Thema Liebe und ein Liebesfilm, der in einem Thriller endet. Ich möchte dieses Mal wieder neue Techniken ausprobieren“. Seine Schauspieler sind ebenfalls schon gespannt. Gedreht werden sollen die neuen „Wannabe Productions“ in den Osterferien. Den Trailer zum Film „Zombiewald“ können sich Interessenten unter www.youtube.com/user/AlexConrads ansehen.