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Massenheimer betreut Waisenkinder in Uganda – 19-Jähriger macht „anderen (Zivil-)Dienst im Ausland“

Bad Vilbel. Mit dem Abitur in der Tasche bestieg der neunzehnjährige Massenheimer Lucas Fülling am Dienstag (29. Juli), in Frankfurt ein Flugzeug nach Kampala. Für elf Monate wird ein Jugendzentrum in der Hauptstadt Ugandas sein Lebensmittelpunkt innerhalb der „anderen (Zivil-) Dienststelle im Ausland“ sein. Auf der Suche nach einer Zivi-Stelle stand der ehemalige GBG-Lehrer Hans Tuengerthal dem Jugendlichen zur Seite. Fündig wurde der in Massenheim lebende erfolgreiche Gitarrist aus der Musikschulklasse von Alexandros Roussos beim ökumenischen, internationalen Friedens- und Entwicklungsdienst Eirene in Neuwied. „Ich habe mich für diese zwei Monate längere Zivildienstform entschieden, weil ich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten will, soziales Engagement und Abenteuer miteinander verbinden möchte.“

Fülling wird der erste Deutsche sein, der im Jugendzentrum für Waisenkinder nahe eines Elendsviertels Dienst tut. „Zurzeit leben neun Kinder dort, die ihre Eltern durch Aids oder Malaria verloren haben. Weitere Kinder werden nachmittags betreut. Zu meinen Aufgaben gehört auch die Hausaufgabenbetreuung. Im Gepäck habe ich auf jeden Fall eine Gitarre. Ich werde den Kindern Gitarren-, Zauber- und Fußballunterricht geben, damit wir Aufführungen und Turniere organisieren können“, sagt Fülling. Die Kosten für Reise und Aufenthalt hat er sich durch Gitarrenkonzerte und Spenden finanziert.

Auf seinen Tripp hat sich Fülling in einem zweiwöchigen Kurs vorbereitet. Dort wurde er über Uganda, Bevölkerung, Sitten und Gebräuche informiert. So tragen Männer dort grundsätzlich lange Hosen. Gesprochen wird neben Suaheli Englisch. Für den sprachbegabten Sohn eines deutschen Vaters und einer Chinesin aus Taipeh, der abwechselnd in Japan und Deutschland zur Schule ging, kein Problem. Er spricht fließend Deutsch, Französisch, Englisch, Chinesisch und Japanisch. Wohnen wird er in Uganda bei einer Familie oder in einer eigenen Wohnung. Wo genau, wird sich vor Ort ergeben. Zu den Reisevorbereitungen gehörten acht Impfungen, etwa gegen Gelbfieber oder Tollwut. (fau)