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Postfiliale auf dem Heilsberg – Zwischenlösung: Der neue Standort im Stadtteil hat pro Werktag jeweils nur für zwei Stunden geöffnet

Bad Vilbel. Von außen kaum zu erkennen, hat seit Montag eine neue Postfiliale auf dem Heilsberg zwei Stunden am Tag geöffnet. „Das sieht überhaupt nicht nach Post aus“, sagte die Heilsbergerin Sabine Pahl, als sie kurz nach elf Uhr vor der gerade erst eröffneten neuen Postfiliale in der Otto-Fricke-Straße 20 stand. Dort waren in einer ehemaligen Pizzeria zu diesem Zeitpunkt schon wieder die Rollläden heruntergelassen worden.

Lediglich ein dort aufgeklebter DIN-A-4-Zettel vermerkt die Öffnungszeiten der neuen Filiale: montags bis mittwochs und freitags bis samstags jeweils von 9 bis elf Uhr, sowie donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Das finden nicht nur viele Heilsberger zu wenig. Ein Paketzusteller, der gerade vorbeikam, meinte: „Diese Öffnungszeiten sind für mich nicht gut.“

Dennoch ist Pahl über die neue Filiale froh: „Da muss man nicht jedesmal in die Innenstadt runterfahren, das wäre blöd.“ Seit dem 31. August war die bisherige Postagentur in der Alten Frankfurter Straße geschlossen. „Das ist ein unhaltbarer Zustand. Von der Schließung sind 6000 Bürger betroffen“, kritisierte der Heilsberger SPD-Politiker Christian Kühl. Vor allem für Senioren und Familien mit Kleinkindern sei der Weg zur Post in der Innenstadt eine Strapaze.

„Nach intensiven Bemühungen des Ortsbeirats ist es gelungen, dass nun eine neue Postfiliale eröffnet wird“, teilte Ortsbeiratsmitglied Herta Schweden (SPD) mit. Man wolle sich mithilfe der Stadtverwaltung darum bemühen, eine Ausweitung der täglichen Öffnungszeiten auf mindestens fünf Stunden zu erreichen.

Gleich neben der neuen Filiale liegt der „Happy Shop“ von Marion Wallocha, die früher selbst einmal eine Postagentur betrieb. Doch sie ist ausgestiegen. Für die Post hätte sie einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen und außerdem ganzjährig öffnen müssen: „Das lohnt sich nicht.“ Jetzt hat sie nur noch einen „Verkaufspunkt“ der Post, in dem alle Sorten von Marken erhältlich sind. Ein weiterer Grund, mit der Post aufzuhören, war ein Überfall – einer von insgesamt fünf in den vergangenen Jahren auf Einrichtungen der Post auf dem Heilsberg.

„Das ist eine Interimslösung“, sagte der Frankfurter Post-Pressesprecher Heinz-Jürgen Thomeczek. Die Filiale, die derzeit noch sehr behelfsmäßig in der seit mehr als einem Jahr geschlossenen Pizzeria untergebracht ist, solle ansprechender gestaltet werden, auch solle von außen deutlich erkennbar sein, „dass dort die Post untergebracht ist“, versprach Thomeczek.

Grundsätzlich suche man nach einem Partner, der ganzjährig und auch den ganzen Tag über geöffnet habe. Es gebe bereits Verhandlungen mit einem Interessenten, aber die seien noch „ein ganz zartes Pflänzchen“, so der Post-Sprecher. Immerhin werden in der Filiale derzeit bereits sämtliche Postdienste angeboten – bis auf den Postbankservice. (dd)