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Richtig super gespielt! – Portugiesen-Schreck Bastian Schweinsteiger löst die von Trainer Löw geforderte Bringschuld ein

Basel/Bad Vilbel. Was für eine Erleichterung, als Löws Truppe, anders als in der Vorrunde, in der Viertelfinal-Begegnung gegen die Portugiesen wie befreit aufspielte und, zumindest im ersten Durchgang, richtig guten Fußball zeigte. Die Mannschaft hat gesiegt, jeder hat mit tollen Leistungen dazu beigetragen, ob Philipp Lahm oder Jens Lehmann im Tor.

Ganz auffällig aber hat sich Sebastian Schweinsteiger ins Turnier zurückgemeldet – als Torschütze und Tor-Vorbereiter. Nach seinem Tor zum 1:0 warf Bastian Schweinsteiger Kusshände in den Abendhimmel, nach der Vorarbeit zum 2:0 feierte er mit Coach Hansi Flick und spätestens mit dem Freistoß zum 3:1 hatte der Portugiesen-Schreck seine Bringschuld endgültig mehr als erfüllt.

Die deutsche Mannschaft spielte im Baseler St.-Jakob-Park gegen die Portugiesen wieder unverkrampft auf. Die Pässe kamen an, die Standards klappten endlich. Traumhaft spielte sich Michael Ballack auf dem linken Flügel mit Lukas Podolski durch, dieser flankte scharf in die Mitte, und dort wollte Schweinsteiger in der 22. Minute mit aller Macht das Tor: 1:0 nach entschlossenem Grätschschritt. Es war sein erstes Länderspieltor seit mehr als anderthalb Jahren. Auch Miroslav Klose war wieder einmal erfolgreich und köpfte zum 2:0 ein.

Mit dem Schlusspfiff und dem Einzug der deutschen Mannschaft mit ihrem 3:2-Sieg über Portugal hielten es, wie in anderen Städten auch, die Fußballfans in Bad Vilbel nicht mehr vor den Bildschirmen aus. Sie stürmten auf die Straßen, um den Sieg zu feiern, trafen sich zu einer großen Party mit Auto-Corso rund um den Biwer-Kreisel.

Die ausgelassene Feier der vielen hundert Menschen blieb leider nicht ganz friedlich. „Gegen 23.30 Uhr kam es in der Frankfurter Straße, Höhe des Biwer-Kreisels nahe dem Südbahnhof zu Ausschreitungen“, schilderte Polizeisprecher Erich Müller die Situation. Die feiernden Fußballfans, die Polizei schätzte 600 Personen, brachten den Busverkehr vorübergehend zum Erliegen. Als eine Streifenbesatzung zum Verlassen aufforderte, so Müller weiter, seien Bierflaschen gegen den Streifenwagen geflogen. Im weiteren Verlauf sei noch mehrmals gegen den Streifenwagen getreten worden, so dass an dem Fahrzeug ein Sachschaden von rund 2500 Euro entstand. Gegen 0.40 Uhr hatte sich dann die Menschenmenge aufgelöst.