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Rote Karte für Kartenhaie – Bad Vilbeler Unternehmen TeleCash will Geldräubern das Handwerk legen

Bad Vilbel. Mehr Sicherheit für Kredit- sowie EC-Kartenbenutzer und mehr Sicherheit für Geschäfte, die ihren Kunden das elektronische, bargeldlose Bezahlen anbieten – dafür will jetzt eine Bad Vilbeler Firma sorgen.

Die TeleCash GmbH & Co. KG, nach eigenen Angaben einer der führenden Netzbetreiber für die Abwicklung von Kartenzahlungen in Deutschland und Tochterunternehmen des weltweit tätigen Marktführers First Data (ehemals Gesellschaft für Zahlungssysteme GZS) mit Sitz in Dortelweil, hat ein Früherkennungssystem entwickelt. Es hört auf den Namen „Payment Security“ (Zahlungssicherheit) und es reagiert, wenn der Verdacht von Manipulationen am Kartenlesegerät besteht. Der Händler wird umgehend telefonisch von TeleCash über den Verdacht informiert – wodurch auch das Ausspähen von Daten erschwert werden soll. „Mit diesem Schritt hat das Unternehmen erneut die Vorreiterrolle bei der Einführung innovativer Lösungen rund um das bargeldlose Bezahlen eingenommen“, so TeleCash-Geschäftsführer Thomas Haarmann.

Hintergrund der Entwicklung ist die gewachsene Kriminalität in diesem Bereich. In den vergangenen Monaten haben Kartenbetrüger international ihr Augenmerk verstärkt auf Kartenlesegeräte am so genannten Point-of-Sale (POS), also dem Lesegerät im Geschäft, gerichtet. In einigen Fällen wurden Terminals manipuliert, Daten ausgespäht und diese wiederum ins Ausland transferiert. Dort tätigten dann Komplizen mit gefälschten Karten Umsätze zu Lasten der ausgespähten Konten. Auch wenn die unrechtmäßigen Belastungen dem Karteninhaber in aller Regel zurückerstattet werden, ist das Verfahren für alle Beteiligten äußerst unangenehm: Für die betroffenen Kunden, für die kartenausgebende Bank, und auch für den Händler entsteht ein beträchtlicher Imageschaden.

Mit „Payment Security“ will die Vilbeler Firma vor allem den Händlern helfen. „Diese können die Gefahr der Terminalmanipulation und missbräuchlichen Transaktionen an ihrem POS-Terminal konsequent minimieren. Auch das Vertrauen der Karteninhaber wird durch diese Lösung wieder nachhaltig gestärkt“, ist Thomas Haarmann überzeugt.

Derzeit befindet sich „Payment Security“ im Pilotbetrieb, an dem sich Sparkassen- und Volksbanken als Kooperationspartner von TeleCash beteiligen, und der Anfang Juni 2008 abgeschlossen sein wird. In Österreich, wo First Data seit einigen Monaten ein ähnliches System einsetzt, habe man bereits sehr gute Erfahrungen mit der neuen Lösung gemacht. Bis jetzt liegen der TeleCash GmbH & Co. KG rund 4 000 Bestellungen vor, die nach dem Abschluss der Pilotphase ausgeführt werden, erklärte Pressesprecherin Andrea Pansegrau auf Nachfrage.

Über die Entwicklungskosten für das System hüllt sich das Unternehmen jedoch ebenso in Schweigen wie über den Kaufpreis, den die Händler zu bezahlen haben.

„TeleCash-Kunden können die Lösung zu einem sehr attraktiven Preis nutzen. Der individuelle Preis hängt von Mengen- und Preisstaffel ab“, heißt es dazu. (zlp)