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SPD-Stadtrat Landgrebe: Ein Scherz-Magistratsmitglieder sollen Aufgaben und Verantwortung übernehmen • Genosse will das Standesamt nicht

Bad Vilbel. Neben den beiden CDU-Mitgliedern Rüdiger Wiechers (Ressort Wirtschaft) und Klaus Minkel (Stadtwerke) soll Heike Freund-Hahn (FDP) das Soziale übernehmen. Der Vilbeler SPD-Vorsitzende Udo Landgrebe hält jedoch das Angebot von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), das Standesamt zu übernehmen, „gelinde gesagt für einen Scherz“. Er wolle mit dieser Absage nicht die Arbeit des Standesamtes bewerten, so Landgrebe, doch dies sei keine Aufgabe und kein Dezernat, „um ernsthaft Gestaltungswillen zum Ausdruck zu bringen“. Er werde nun mit seinen Parteifreunden beraten, wie er weiter vorgehen wolle. Dass Freund-Hahn das Sozialdezernat leiten solle, habe wohl damit zu tun, dass dort ein möglicher Nachfolger für den ausscheidenden Sozialamtsleiter Klaus Jäger gefunden werden solle, vermutet der Sozialdemokrat.

„Das Standesamt ist ein Kernsegment jeder Stadtverwaltung und verfügt daher über eine große Bekanntheit in der Bevölkerung“, argumentiert jedoch Stöhr. Da es den Menschen quasi „von der Wiege bis zur Bahre“ begleite, habe es auch große Außenwirkung. Auch in Integrationsfragen sei das Standesamt oft eine wichtige Anlaufstelle. „Ich halte Herrn Landgrebe für einen sehr kommunikativen Menschen, der nach meinen Vorstellungen sicherlich hier ein interessantes Aufgabengebiet findet“, so der Bürgermeister. Freund-Hahn solle sich um die sozialen Belange kümmern. Stöhr: „Ich glaube, sie besitzt ein gutes Gespür für die sozialen Anliegen der Bürger“.

Der neu gewählte Stadtrat Klaus Minkel soll sich um den Bereich der Stadtwerke kümmern. „Dies stärkt den Magistrat und die ehrgeizigen Projekte, wie Büchereibrücke und Kombibad, sowie die wichtigsten Beteiligungen der Stadt werden auf oberster Verwaltungsebene angebunden“, so Stöhr. Zudem sei bei der Kommunalwahl „kein anderer Kandidat durch so viele persönliche Stimmen in der Liste nach vorne gewählt worden.“

Rüdiger Wiechers soll sich weiterhin um die Wirtschaft kümmern. Er sei ein in der Region anerkannter Wirtschaftsfachmann sowie Experte für Städtebau und Stadtentwicklung. Die Bereiche Ordnungsamt, Rechtsamt und Feuerwehr bleiben beim Ersten Stadtrat Jörg Frank (CDU), der insoweit auf eine schon rund 18-jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken könne. Er wird künftig von Stöhr den Bereich des Bauamtes übernehmen. Nicht übertragen wird aus dem Bauamt der Fachdienst Planung. Die Bereiche Finanzen (und Liegenschaften), Haupt- und Personalverwaltung, Kultur sowie Bauleitplanung und Stadtentwicklung (Fachdienst Planung) hat sich Stöhr für sich selbst vorbehalten.