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Spielen mit den schwarzen und weißen Tasten – Eine Vilbeler Erfolgsgeschichte: Das Akkordeonorchester feiert am Sonntag im Kulturforum sein 50-jähriges Bestehen

Bad Vilbel. Am Sonntag feiert das Akkordeonorchester Bad Vilbel sein 50-jähriges Bestehen mit einer akademischen Feier im Dortelweiler Kulturforum. Zum musikalischen Rahmenprogramm gehört eine Zeitreise durch 50 Jahre Akkordeongeschichte in Bad Vilbel. Musikalisch ausführlicher auf die Geschichte des Orchesters geht das am 18. November ebenfalls im Kulturforum stattfindende Jubiläumskonzert ein. Gegründet wurde das heute noch zu den größten Klangkörpern in Deutschland zählende Orchester am 2. Dezember 1957 als „Harmonika-Spielring Bad Vilbel“. Gründer waren die Geschwister Käthe (1925 – 1989) und Helmut Deweil (1941 – 1998), Rolf Waldschmidt, August Seibold und Alfred Mahler. Der Name des Orchesters wurde 1994 in Akkordeonorchester Bad Vilbel geändert. Das erste öffentliche Konzert fand unter Leitung von Dirigentin Käthe Deweil am 4. Oktober 1958 im „Deutschen Haus“ in Groß- Karben statt. Noch im gleichen Jahr wurde das Orchester Mitglied im Deutschen Harmonika-Verband (DHV). Nach der erfolgreichen Teilnahme an einem Wertungsspiel 1959 in Stuttgart, fand das erste Konzert am 26.03.1960 im Kurhaus Bad Vilbel statt. Dank des rasant wachsenden Orchesters und der Ausbildung junger Akkordeonspieler durch Käthe und Helmut Deweil trat das Kinder- und das Jugendorchester 1962 zum ersten Mal auf. Die Geschwister Deweil hatten die jungen Akkordeonisten ausgebildet und musikalisch geformt. Bedingt durch diese aktive Jugendarbeit, wuchs das Orchester in den folgenden Jahren auf nahezu 100 aktive Spieler heran. Spieler, die das Orchester verließen, konnten mit eigenem Nachwuchs ersetzt werden.

Ende der 1960iger und Anfang der 1970iger Jahre war Helmut Deweil mit einigen seiner Schüler bei Wertungsspielen besonders erfolgreich. Kontakt zu ausländischen Orchestern wurden bereits Anfang der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts aufgenommen. Es folgten Konzertreisen ins Ausland wie nach Ungarn, die Schweiz, Österreich, Spanien, Frankreich und die USA. 1964 fand das Gemeinschaftskonzert mit dem Staatlichen Ungarischen Akkordeon-Orchester und dem Akkordeon-Orchester aus Grenoble in Bad Vilbel statt. Zum Repertoire des Orchesters gehören Volksmusik, konzertante Musik sowie Unterhaltungsmusik. „Wir bieten unseren Akkordeonisten eine große Palette der musikalischen Möglichkeiten“, sagt Elke Deweil. Nach dem Tod von Käthe Deweil verschrieb sich Helmut Deweil beruflich ganz der Akkordeonmusik. Zusammen mit seiner Frau Elke übernahm er 1987 die Hohner – Musikschule, die in 1987 ihr 25-jähriges Bestehen feierte, und erweiterte das Unterrichtsangebot. Helmut Deweil, der auch als Bezirksleiter im Landesverband Hessen des Deutschen Harmonika-Verbandes tätig war, machte sich als Komponist und Arrangeur für Akkordeonorchester einen viel beachteten Namen in der Akkordeonszene. So holte er den alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb „Erster Musikpreis für Akkordeon- Solisten und -Duos“ nach Bad Vilbel. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm Elke Deweil die Orchesterleitung.