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Terror und Advent? – Das Wort zum Sonntag

In den letzten Wochen hat es verstärkt Warnungen vor Terroranschlägen in Deutschland gegeben. „Die Hinweise verdichten sich“, heißt es. Wer weiß, vielleicht hat es inzwischen tatsächlich einen größeren Anschlag gegeben. An öffentlichen Plätzen wird jedenfalls die Präsenz der Polizei erhöht, die Kontrollen werden verstärkt und die Menschen zur Wachsamkeit aufgefordert. Und doch: „Kein Grund zur Panik“, heißt es vom Innenminister. Das überzeugt nicht alle. Es gibt die ersten, die nicht mehr in den Zug steigen wollen oder Angst haben vor dem Besuch des Weihnachtsmarktes.

Die Warnungen lösen eine Erwartung aus, und diese Erwartung eines Anschlages kann offensichtlich Menschen lähmen, obwohl gar nicht sicher ist, ob es überhaupt jemals dazu kommt.

Eine ganz andere Zeit der Erwartung beginnt mit dem Advent. Meine Frage ist: Was macht diese Erwartung mit uns? Der Advent ist auch eine Zeit, in der wir daran denken, dass Jesus eines Tages wiederkommen wird. Advent heißt ja Ankunft.

Diese Wiederkunft Christi, oder der „jüngste Tag“ ist für viele Menschen heute gar kein Thema mehr.

In jedem Gottesdienst sprechen wir im Glaubensbekenntnis davon: „…Aufgefahren in den Himmel. Von dort wird er (Jesus) kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Nur, was bewirkt diese Erwartung in uns? Lähmt sie wie die Erwartung eines Anschlags? Die ersten Christen wurden durch diese Erwartung in Bewegung gesetzt. Mit einem unglaublichen Elan verbreiteten sie das Evangelium, denn sie wussten: Es ist nicht mehr lange, dann wird sich Jesus in aller Macht zeigen. Und dann werden alle sehen, dass die Botschaft vom auferstandenen Jesus wahr ist. Sie hielten sich auch nicht an weltlichen Dingen fest.

Was bewirkt diese Erwartung in uns? Mich motiviert sie, schon jetzt mit Jesus unterwegs zu sein.

Dr. Jens Martin Sautter

Christuskirchengemeinde

Bad Vilbel