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Zukunft mit mobiler Radarmessung – Die Tempo-Sache mit den Ausreißern • Freundliche Grüße von 18 Sponsoren

Bad Vilbel. Mit freundlichen Grüßen von 18 Werbe-Sponsoren werden die Bad Vilbeler Autofahrer künftig auf ihr Tempo hingewiesen. Die Gewerbetreibenden haben der Stadt ein auf einem Anhänger montiertes Radarsystem überlassen.

Es zeigt mit großen Leuchtzahlen von Schrittgeschwindigkeit bis Tempo 250 alles an, was sich in einem Radius von 300 Metern bewegt. Die Idee mit den mobilen Hinweistafeln sei nicht neu, erläuterte Carsten Feik, Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Er habe bereits zahlreiche Anfragen von Firmen gehabt, die ein solches, inklusive der Elektronik zirka 6000 Euro teures Gerät verkaufen wollten. Stationäre Radar-Messgeräte seien „sehr unwirtschaftlich“, so Feik. Fünf Jahre lang haben die Sponsoren die Werbeflächen gebucht, danach geht das Gerät in Stadtbesitz über.

Nun soll das Gerät möglichst alle 24 Stunden an einen anderen Standort gebracht werden, überall dorthin, „wo es Beschwerden gibt.“ Dabei zeigt sich nach Angaben von Ordnungspolizei-Chef Klaus Zeller, dass die Autofahrer sehr vernünftig führen. Die Auswertung habe ergeben, dass 95 Prozent der Fahrer wegen der Hinweistafel abbremsten, „das ist allerdings ein Effekt, der nachlässt.“

Vor dem Rathaus an der Parkstraße wurden in drei Tagen 7580 Fahrzeuge gezählt, die im Durchschnitt 29,1 Kilometer pro Stunde gefahren sind. Erlaubt ist dort Tempo 50. Diese Geschwindigkeit hätten 99 Prozent der Verkehrsteilnehmer eingehalten, doch „Ausreißer gibt es überall“, so Feik. Der Schnellste fuhr 68.

An der Gronauer Hauptstraße seien in einer Woche 7349 Fahrer am Ortseingang aus Richtung Rendel gemessen worden. Der Durchschnitt habe bei 41,2 Kilometer pro Stunde gelegen, 76 Prozent der Fahrer seien langsamer als 50 gewesen, der schnellste fuhr 87. Auch am Erzweg bergab, wo es immer wieder Anwohnerbeschwerden gibt, stand das Gerät. Es ermittelte nach einer Woche (4670 Fahrzeuge) einen Schnitt von 26,8 Kilometer pro Stunde, der Schnellste fuhr dort 69. Sie finde es gut, dass nicht auf Strafe, sondern Kooperation mit Autofahrern gesetzt werde, so eine Sponsorin. Eine andere betonte, oft werde das Tempo nur gering überschritten, weil man abgelenkt sei. Das Gerät sorge für mehr Aufmerksamkeit. Nach den Ferien soll es an Kindergärten und Schulen aufgestellt werden. (dd)