Veröffentlicht am

Auf zur „Neuen Mitte“! – Wiechers: „Wenn alles glatt geht, könnte noch dieses Jahr Baustart sein!“

Wirtschaftsförderer Rüdiger Wiechers (64) ist in Bad Vilbel ehrenamtlicher Stadtrat und Wirtschaftsförderer. Mit ihm führte die FNP nachfolgendes Interview

Ende 2007 haben Sie gefordert, dass die Bagger in Bad Vilbels Neuer Mitte bald anrollen müssen. Wann geht’s denn endlich los in der Innenstadt?

Rüdiger Wiechers: Wir biegen jetzt in die Zielgerade ein. Dabei habe ich geholfen, ITG aus Düsseldorf als Investor und Partner für unsere Projekte zu finden und ihm das Potenzial Bad Vilbels schmackhaft zu machen. Jetzt erwarten die Bürger, dass wir ans Werk gehen – vor allem auch die Gewerbetreibenden ermuntern uns außerordentlich. Besser kann die Situation für eine Kommune wohl kaum sein.

Wie sind die nächsten Schritte?

Wiechers: In den nächsten Wochen stehen einige konkrete Punkte auf dem Weg der Projektrealisation an. Schließlich wollen wir die vorhandene Kaufkraft in Bad Vilbel halten.

Wer muss was in den nächsten Wochen entscheiden?

Wiechers: Der Bad Vilbeler Magistrat muss in den nächsten Wochen entscheiden, ob und wie die Stadt mit der ITG vorangeht. ITG hat schon viel Arbeit, Zeit und Geld investiert, um die Voraussetzungen für ein gemeinsames privat-öffentliches Projekt auf die Schiene zu setzen. Die Stadt muss die Verkäufe der städtischen Grundstücke an ITG im wahrsten Sinne des Wortes einwandfrei über die Bühne bringen. Dabei sind hohe rechtliche Hürden des EU-Gesetzgebers zu beachten.

Wieviel zahlt ITG an die Stadt?

Wiechers: Den Verkehrswert. Details möchte ich nicht nennen – aber es ist auf jeden Fall ein einstelliger Millionen-Euro-Betrag. ITG hat im Übrigen bereits einige zusätzliche Grundstücke gekauft von Privatleuten, unter anderem das Ströbel-Gelände.

Um loslegen zu können, brauchen Sie auch noch einen Bebauungsplan . . .

Wiechers: Natürlich müssen wir für die Bebauung des Zentralparkplatzes, das geplante Parkhaus neben dem Kurhaus und das Ströbel-Areal in der Frankfurter Straße einen rechtskräftigen B-Plan haben. Wir haben die ersten Schritte für das B-Planverfahren für das Ströbel-Gelände und des Parkhaus-Grundstückes jetzt eingeleitet.

Wie sieht die Zeitschiene aus?

Wiechers: Der Magistrat hat in seiner Sitzung am 17. März dem Aufstellen des B-Plans zugestimmt. Jetzt muss sich das Stadtparlament damit befassen. Ich gehe davon aus, dass das in der nächsten Sitzung am 22. April geschehen wird. Wenn alles glatt geht, könnte noch dieses Jahr Baustart sein!

Wie viele Parkplätze entstehen?

Wiechers: 350 Plätze werden es im neuen Parkhaus auf dem jetzigen Minigolfgelände sein. Hinzu kommen 150 unter der Zentralparkplatz-Bebauung. Ein paar entstehen auch noch direkt auf dem Ströbel-Areal.

Eines Ihrer Lieblingsthemen ist die Mediathek über der Nidda. Die SPD hat Ihre Pläne als viel zu klotzig bezeichnet und einen eigenen, ziemlich futuristischen Entwurf vorgelegt mit Standort am Hallenbad. Was sagen Sie dazu?

Wiechers: Über die architektonische Konzeption möchte ich mich nicht äußern. Der Standort ist inakzeptabel! Weil dort später ein Hotel direkt neben dem Kurhaus gebaut werden muss, um eine funktionsfähige Restauration für das Kurhaus zu haben.

Sie halten also an der Nidda-Überbauung fest?

Wiechers: Ja. Die Mediathek hat zwei Funktionen. Einmal als städtebauliche, spektakuläre Dominante, die Bad Vilbel mit einer transparenten Architektur mit viel Glas gut zu Gesicht stehen wird. Noch wichtiger ist aber, dass die Mediathek als unabdingbares Verbindungsglied zwischen dem Parkhaus und dem Einkaufsbereich in der Frankfurter Straße genutzt wird. Das haben alle Leute, die sich mit Kaufhäusern einbringen wollen, so gewünscht. Sonst würde die Einkaufsphilosophie nicht funktionieren.

Wie breit wird die Nidda denn nun überbaut?

Wiechers: Die Gesamtbreite wird sicher 20 bis 25 Meter betragen, die Höhe aber nicht mehr als zwei Geschosse. Die Mediathek wird aber nicht nur aus einem Baukörper bestehen, sondern auch aus einem breiten, offenen Brückenteil für Fußgänger mit attraktiven Sitzplätzen, Bistros und Cafes. Bauherr ist die Stadt; das Planerische und das Gestalterische werden in der Hand von Professor Angerer liegen. Am 8. April befasst sich die Media-Kommission unter Leitung von Kulturamtsleiter Claus Kunzmann mit der Raumplanung und den Details.

Wenn die jetzige Bücherei von ihrem Domizil am Hallenbad auf die Niddabrücke zieht – was passiert dann mit dem dortigen Areal?

Wiechers: In einer späteren Phase soll das Kurhaus entkernt werden und ein attraktives Zentrum mit angegliedertem Hotel entstehen auf der Fläche, wo jetzt noch Hallenbad und Bibliothek stehen. Das geht aber erst, wenn das neue Schwimmbad gebaut ist. Ich halte einen Zeitraum innerhalb der nächsten vier Jahre für realistisch.

Als Schwimmbad-Standort haben Sie sich für den Quellenpark stark gemacht. Die CDU-Fraktion schwenkte vor einigen Monaten aber auf den Ausbau des jetzigen Freibades um . . .

Wiechers: Ich halte den Quellenpark nach wie vor für einen sehr zentralen Standort für alle Stadtteile. Ich kann aber auch mit der jetzigen Lösung gut leben.