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Bald Umzug nach Frankfurt? – Dem Hessischen Turnverband wird der Standort in der Huizener Straße in Bad Vilbel zu eng

Bad Vilbel. Verlässt der seit 1974 in der Huizener Straße ansässige Hessische Turnverband (HTV) Bad Vilbel? Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, betont der Vizepräsident Gesellschaftspolitik des größten hessischen Sportverbandes, Rolf Byron. Aber, so sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung, es werde über eine Alternative zu Bad Vilbel diskutiert und „die Zeit drängt“. Als Alternative sei der Einzug in einen Neubau des Deutschen Turnerbundes in der Otto-Fleck-Schneise am Stadion in Frankfurt im Gespräch. Dort will der Turnerbund sein in den 60-er Jahren errichtetes Gebäude abreißen und ein neues bauen. Schon im Jahr 2009, wenn das Deutsche Turnfest in Frankfurt stattfinden wird, soll der Neubau fertig sein.

Das Problem in Bad Vilbel ist die Hallenkapazität in der Huizener Straße. Die Halle ist 1983, neun Jahre nach Fertigstellung des Verwaltungsgebäudes, entstanden und sei mit einer Fläche von 18 mal 36 Metern zu klein. In Frankfurt stünde eine ausreichend große Sporthalle zur Verfügung. Eine Vergrößerung sei auf dem Bad Vilbeler Grundstück nicht möglich. Der HTV müsse deshalb schon längere Zeit vor allem für seine Wochenendveranstaltungen weitere Bad Vilbeler Hallenkapazität in Anspruch nehmen.

Seit der Eröffnung des Anwesens in Bad Vilbel sind die Mitgliederzahlen des HTV nach Verbandsangaben ständig gestiegen. Es musste auf dem beengten, in Erbpacht übernommenen Grundstück neben dem Verwaltungsgebäude eine Turnhalle gebaut werden. Im Laufe der Jahre wurde das Verwaltungsgebäude aufgestockt, ein Übergang zur Turnhalle geschaffen und sogar auf dem Dach der Halle ein Stockwerk für Büros, Schulungs- und Sitzungssäle errichtet.

Von Bad Vilbel aus werden mehr als eine halbe Million Sportler, davon 70 Prozent Turnerinnen, in mehr als 2200 Vereinen mit Bewegungsangeboten, die über das klassische Geräteturnen hinausgehen, unterstützt. Der HTV versteht sich als Verband für die Freizeit, den Breiten-, Gesundheits- und Leistungssport.

In den vergangenen Jahren bekam er Zulauf vor allem bei den mehr als 50-Jährigen und auch von Jugendlichen. Um mit der kommerziellen Konkurrenz Schritt zu halten, vergibt der Verband seit 2005 auch Übungsleiter-Lizenzen für Freizeitsport und seit 2006 auch für Rhythmus und Tanz. Als der Wetzlarer Geräteturner Fabian Hambüchen kürzlich bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart eine Goldmedaille gewann, dann lag das auch daran, dass der Verband seinen Vater als Trainer maßgeblich unterstützt habe, erwähnt Byron.