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Voller Bus macht Verdruss – Probleme im Schülertransport • Lich vor Ort, Politiker verlangen Runden Tisch

Bad Vilbel. Das Problem der Schülerbeförderung vom Vilbeler Stadtteil Dortelweil ins Schulzentrum in der Kernstadt muss am Runden Tisch mit der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), dem RMV und den Stadtwerken als Betreiber der Vilbus-Linie gelöst werden. Darin stimmen die Christdemokraten Ottmar Lich (Schuldezernent des Wetteraukreises), Jörg Frank (Vilbels Erster Stadtrat), Josef Maetz (CDU-Fraktionschef), Irene Eckhardt (Leiterin des CDU-Arbeitskreises Verkehr) sowie CDU-Landtagskandidat Tobias Utter überein. Die Politiker trafen sich um sieben Uhr in der Konrad-Adenauer-Allee an der Bushaltestelle Brucknerstraße, um den Ansturm auf den Vilbus und die Verstärkerbusse live zu erleben.

Die Stadtwerke erhalten für die Schülerbeförderung keinen Cent von der VGO, denn diese geht davon aus, dass die Dortelweiler Schüler mit der S-Bahn zu fahren haben. Doch dort haben Mitarbeiter von Lich bei Testfahrten während der vergangenen Tage jeweils nur einen oder zwei Schüler gezählt. „Diese Schieflage muss schleunigst gerade gerückt werden“, stellte Lich kategorisch fest.

Er gehe davon aus, dass Landrat Rolf Gnadl (SPD), der zugleich Verkehrsdezernent in der VGO ist, „seiner Verantwortung gerecht wird und Interesse an einer einvernehmlichen Lösung zeigen wird“. Es sei nur gerecht, wenn die Stadtwerke Bad Vilbel Vergütungen für Verkehrsleistungen einforderten, die sie zweifelsohne erbringen. In einer Abstimmung mit den Füßen machten die Dortelweiler Schüler jeden Morgen deutlich, dass der von der VGO theoretisch angenommene Schulweg mit der S-Bahn nicht mit den Tatsachen, der Fahrt im Vilbus, übereinstimme.

Die Ursachen für die Beliebtheit der Fahrten im Vilbus liegen auf der Hand. Am Beispiel von Utters Wohnung, die 3,1 Kilometer vom Georg-Büchner-Gymnasium entfernt direkt an der Haltestelle Brucknerstraße liegt, hat Maetz ausgerechnet, dass von dort ein Schüler 1,1 Kilometer zum S-Bahnhof Dortelweil laufen muss. Steigt er am Nordbahnhof aus, so liegt ein weiterer Kilometer – somit zusammen 2,1 Kilometer – bis zur Schule vor ihm. Der Bus hingegen hält direkt in der Konrad-Adenauer-Allee. Dazu fahren die Verstärkerbusse ohne Vilbus-Schleife über den S-Bahnhof und durch Dortelweil direkt zum Nordbahnhof und sogar weiter bis zur Haltestelle Niddastraße. Dadurch verkürzt sich der Fußweg bei der Benutzung des Busses auf unter einen Kilometer. Von der Zeitersparnis ganz zu schweigen.

Doch ohne Kostenerstattung durch die VGO können und wollen das die Stadtwerke Bad Vilbel nicht leisten. Denn die Stadt bezahlt für den Schülertransport schon über die Schul- und Kreisumlage, aus der die Kosten an die VGO abgeführt werden. Die Stadtwerke zahlen mit dem Vilbus ein zweites Mal, ohne dafür an der Verteilung der Schülerbeförderungsmittel beteiligt zu werden. Jetzt erwarten die schwarzen Politiker den Einsatz des roten Verkehrsdezernenten Gnadl.